Zeit
- herausgegeben von
- Peter Gautschi, Tilman Rhode-Jüchtern, Wolfgang Sander, Birgit Weber
- unter Mitarbeit von
- Michael Görtler, Martin Nitsche, Andreas Hübner, Sebastian Barsch, Sabrina Schmitz-Zerres, Markus Bernhardt, Markus Gloe, Sören Torrau, Marlon Barbehön, Matthias Heil, Alexander Wohnig, Andrea Brait, Mirka Dickel, Martin Schlutow, Marius Scholz, Christoph Wilfert, Annika Münzel
Zeit ist eine existenziell wichtige Kategorie unseres Lebens und eine Fundamentaldimension der Didaktik der Gesellschaftswissenschaften: Schülerinnen und Schüler sollen sich in ihrem Leben in Zeit, Raum und Gesellschaft orientieren und gesellschaftlich verantwortlich handeln können. Dazu müssen sie in der Lage sein, eine Denkbewegung aus ihrer Gegenwart ins Universum des Historischen und wieder zurück zu ihrem Jetzt und zur Zukunft zu vollziehen. Gerade vor dem Hintergrund einer immer breiter werdenden Gegenwart bringt dies vielfältige Herausforderungen für die Fachdidaktik mit sich. Die…
Bestellnummer: | zdg2_23 |
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ISSN: | 2191-0766 |
Reihe: | zeitschrift für didaktik der gesellschaftswissenschaften |
Erscheinungsjahr: | 2023 |
Auflage: | 1 |
Seitenzahl: | 208 |
- Beschreibung Zeit ist eine existenziell wichtige Kategorie unseres Lebens und eine Fundamentaldimension der Didaktik der Gesellschafts… Mehr
- Inhaltsübersicht EditorialPeter Gautschi: Zeit – zur Einführung in das SchwerpunktthemaSchwerpunktMichael Görtler: Zeitdiskurse in den… Mehr
- Autor*innen Dr. Marlon Barbehön ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Institut für Politische Wissenschaft der Universi… Mehr
- Stimmen zum Buch „Das Themenheft „Zeit“ der „zeitschrift für didaktik der gesellschaftswissenschaften“ bietet Lehrkräften und Zeitinteress… Mehr
Zeit ist eine existenziell wichtige Kategorie unseres Lebens und eine Fundamentaldimension der Didaktik der Gesellschaftswissenschaften: Schülerinnen und Schüler sollen sich in ihrem Leben in Zeit, Raum und Gesellschaft orientieren und gesellschaftlich verantwortlich handeln können. Dazu müssen sie in der Lage sein, eine Denkbewegung aus ihrer Gegenwart ins Universum des Historischen und wieder zurück zu ihrem Jetzt und zur Zukunft zu vollziehen. Gerade vor dem Hintergrund einer immer breiter werdenden Gegenwart bringt dies vielfältige Herausforderungen für die Fachdidaktik mit sich. Die Beiträge dieses Hefts beschäftigen sich daher mit dem heutigen Verständnis von Zeit und dem Umgang der gesellschaftswissenschaftlichen Fachdidaktiken mit diesem.
Editorial
Peter Gautschi: Zeit – zur Einführung in das Schwerpunktthema
Schwerpunkt
Michael Görtler: Zeitdiskurse in den gesellschaftswissenschaftlichen Fachdidaktiken und Sozialwissenschaften und ihre Konsequenzen für politische Bildung
Martin Nitsche, Andreas Hübner, Sebastian Barsch: Die Zeit(en) des Anthropozäns in gesellschaftswissenschaftlichen Lehrplänen – Potenziale und Grenzen
Sabrina Schmitz-Zerres, Markus Bernhardt: Zeitpraktiken des Gegenwartsbezugs. Zum Umgang mit Zeitlichkeit im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht am Beispiel des Themas Umweltgeschichte
Markus Gloe, Sören Torrau: „Es wird echt Zeit“. Graffiti als gesellschaftliche Standortbestimmungen im historisch-politischen Projektunterricht
Marlon Barbehön, Matthias Heil, Alexander Wohnig: Politische Bildung im Umbruch: Zu den zeitlichen Ambivalenzen von transformativer Bildung aus der Perspektive revolutionären Denkens
Andrea Brait: „Zeiteinteilung“, „Zeitpunkte“ und „Zeitverläufe“. Basiskonzepte und ihre Umsetzung in österreichischen Lehrwerken der Sekundarstufe I
Mirka Dickel: Zur Temporalität des Geographieunterrichts. Fachdidaktik als Explikation impliziten Zeit-Form-Wissens
Forum
Martin Schlutow, Marius Scholz, Christoph Wilfert: Das Fach im Blick? Empirische Befunde zur professionellen Unterrichtswahrnehmung angehender Geschichtslehrkräfte
Annika Münzel: Das freie Unterrichtsgespräch als Methode authentischer Partizipation in der Pädagogik Hugo Gaudigs (1860-1923)
Buchbesprechungen
Jan Stegkemper (2022): Konstrukte einer politischen Welt von Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Julius Klinkhardt Verlag (von Anja Bonfig)
Manfred L. Pirner, Michaela Gläser-Zikuda, Michael Krennerich (Hg.) (2022): Menschenrechte von Kindern und Jugendlichen im Kontext Schule. Wochenschau Verlag (von Karl-Peter Fritzsche)
Alexander Gantschow, Christian Meyer-Heidemann (2023): Bürgerbildung und Freiheitsordnung. Politische Bildung als republikorientierte Praxis. Wochenschau Verlag (von Waltraud Meints-Stender)
Abstracts
Autorinnen und Autoren dieses Heftes
„Das Themenheft „Zeit“ der „zeitschrift für didaktik der gesellschaftswissenschaften“ bietet Lehrkräften und Zeitinteressierten einen umfassenden und multiperspektivischen Einblick in verschiedene zeitliche Themen und Fragestellungen der gesellschaftswissenschaftlichen Fachdidaktiken.“
Dr. Ludwig Heuwinkel, Zeitpolitisches Magazin (Juli 2024, Ausgabe 44)
Zeit ist eine existenziell wichtige Kategorie unseres Lebens und eine Fundamentaldimension der Didaktik der Gesellschaftswissenschaften: Schülerinnen und Schüler sollen sich in ihrem Leben in Zeit, Raum und Gesellschaft orientieren und gesellschaftlich verantwortlich handeln können. Dazu müssen sie in der Lage sein, eine Denkbewegung aus ihrer Gegenwart ins Universum des Historischen und wieder zurück zu ihrem Jetzt und zur Zukunft zu vollziehen. Gerade vor dem Hintergrund einer immer breiter werdenden Gegenwart bringt dies vielfältige Herausforderungen für die Fachdidaktik mit sich. Die Beiträge dieses Hefts beschäftigen sich daher mit dem heutigen Verständnis von Zeit und dem Umgang der gesellschaftswissenschaftlichen Fachdidaktiken mit diesem.
zeitschrift für didaktik der gesellschaftswissenschaften
Die Zeitschrift bietet ein gemeinsames wissenschaftliches Forum für die Didaktiken im Bereich der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Sie befasst sich mit fachspezifischem und mit fächerübergreifendem Lehren und Lernen und schlägt Brücken zwischen den Didaktiken der gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen Geographie, Geschichte, Politik und Wirtschaft , der Erziehungswissenschaft und der Lehrerbildung.Weitere Informationen zur zdg Für Studierende und Referendar*innen bieten wir die zdg für die Dauer der Ausbildung zum halben Preis an. Bitte reichen Sie zeitnah eine entsprechende Bescheinigung nach.Kündigung 8 Wochen (30. April bzw. 31. Oktober) vor dem Ende des aktuellen Abrechnungszeitraums.
Heft 2/2021 der zdg versammelt vielfältige Beiträge zu „Erinnerung“, etwa phänomenologische Überlegungen, Gesellschaftsanalysen, der erinnerungskulturelle Umgang mit Holocaust sowie Reflexionen zum Zusammenhang von Digitalität und Erinnerung.
Identität ist in jüngster Zeit mehr und mehr von einem individual- und sozialpsychologischen Konzept zu einem politischen Kampfbegriff geworden, mit dem um Verhältnisbestimmungen von Diversität und Integration in der Gesellschaft gerungen wird. Die damit verbundenen Probleme und Kontroversen haben inzwischen auch die Fachdidaktiken und die Bildungspraxis erreicht. Das Heft fragt nach der grundsätzlichen Relevanz dieses Themas für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer, insbesondere mit Blick auf demokratische Identität und auf Antisemitismus, und stellt identitätsbezogene Forschungen zu S…
Fächerintegration ist in den Gesellschaftswissenschaften ein gängiges Muster der Fächerorganisation, wovon Fächer wie Geschichte-Politik, Politik-Wirtschaft, Arbeit-Wirtschaft-Technik, Geographie-Wirtschaft-Gemeinschaftskunde, Wirtschaft und Recht, Sozialkunde oder Gesellschaftslehre ein beredtes Zeugnis geben. Diese offerieren – integriert oder spezialisiert - Lernenden ähnliche Felder gesellschaftlicher Realität mit zum Teil gleichen Fragestellungen, aber auch divergierenden Perspektiven. Es existieren also gute Gründe, sich den Chancen und Herausforderungen der Fächerintegration konzeptionell und empirisch zu nähern. In diesem Heft entwickeln Frederica Valsangiacomo, Dagmar Widorski und Christine Künzli David eine Systematik „transversalen Unterrichtens“ aus bildungstheoretischer Perspektive. Entzündet am Streit um ein Fach Wirtschaft befasst sich Thorsten Hippe mit dem „Kampf der Kulturen“ zwischen Politik- und Wirtschaftsdidaktik, dem er ein Plädoyer einer „bedingten Interdisziplinarität“ gegenüberstellt. Oliver Plessow analysiert das Verhältnis „Geschichte mit Gemeinschaftskunde“ an baden-württembergischen Berufsgymnasien in Bildungsplan und Zentralprüfungen auf gelingende Fächerintegration, während Volker Rexing die politische Bildung in die Lernfeldkonzeption der beruflichen Bildung integriert. Eine Bestandsaufnahme der gesellschafts¬wissen¬schaftlichen Fächerverbünde sowie einen Diskussionsvorschlag möglicher Perspektiven legt Thomas Brühne vor. Auch in den Forumsbeiträgen existieren inhärente fächerübergreifende Bezüge, wenn Marie Winckler die Berücksichtigung der interdisziplinären Gender Studies für die politische Bildung einfordert, Carsten Quesel, Carmine Maiello und Susanne Burren den Lernzuwachs in Miniunternehmen aus psychologischer und soziologischer Perspektive evaluieren und Alexandra Binnenkade mit der „Quelle“ ein zentrales geschichtsdidaktisches Konzept – auch mit Bedeutung für andere gesellschaftswissenschaftliche Fächer – hinterfragt. Auch die Werkstattbeiträge liefern einen lebendigen Einblick in das Schwerpunktthema. Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.
Komplexe Zusammenhänge in der Geschichte, Geographie, Politik, Wirtschaft lassen sich selten „als solche“ didaktisch behandeln; sie müssen vielmehr reduziert, verdichtet und verständnisintensiv werden. Dies kann durch Modelle, Bilder oder Erzählungen geschehen, die auf spezifische Adressaten gerichtet und von diesen sinngemäß interpretiert werden. Der Sinn kann in der Sache liegen und in der Hinsicht des Betrachters – eine Sinn-Vorgabe oder eine Sinn-Zugabe. Die Narration ist ein traditionelles Format zum Verstehen von Welt, als Prozess oder als Produkt. Hier wird über einen Fall/eine Figur/eine Idee Verständnis in einer Sache ermöglicht und das Entschlüsseln, Verallgemeinern und Relativieren geübt. Neben der Kleinen Erzählung zum Verstehen von Großen Erzählungen gibt es eine weitere Dimension des Begriffsfeldes, nämlich das Narrativ. Narrative können als Erklärungsansätze (im Sinne von Paradigmen) erkannt werden, die für ein bestimmtes Raum-Zeit-System als gültig erscheinen, z.B. national, gruppenspezifisch, zeitweilig, triftig und funktional, aber niemals als universal und endgültig. Auch dies gilt es als Muster zu durchschauen und zu dekonstruieren. Das Heft „Narrationen“ bietet dazu eine Reihe theoretisch gegründeter Anwendungen. Diese sind konzeptionell oder empirisch gefasst; sie sollten zugleich Impulse setzen zur Entwicklung einer reflexiven, dekonstruktiven und narrativen Kompetenz. Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.
Symbole lösen im Denken der sie wahrnehmenden Menschen Bedeutung aus. Sie stellen etwas dar, was ohne ihre Hilfe nicht oder nur schwer bedacht oder erfasst werden kann. Menschen können nur auf Grundlage von Symbolen die Welt und die Gesellschaft verstehen. Dementsprechend spielen Symbole im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht eine grosse Rolle. Im Heft „Symbole“ beschäftigt sich Carl Deichmann mit dem Zusammenhang zwischen den politischen Symbolen, dem politischen Bewusstseinsbildungsprozess, der politischen Kultur und der Politikdidaktik und plädiert für einen „weiten Symbolbegriff“. Michele Barricelli berichtet über symbolisches Geschichtsbewusstsein in Prozessen des urbanen Wandels und stellt die zentrale Bedeutung von Symbolen für Geschichte heraus. Mirka Dickel und Antje Schneider stellen ein Studienprojekt auf Sylt vor und machen klar, wie wichtig es in Wissenschaft und Unterricht ist, vom Primat der Frage auszugehen. Iris Groschek schliesslich zeigt in ihrem Beitrag auf, wie der Koffer zum Symbol für die Shoah wurde und wie er in verschiedenen Ausstellungen als Symbol eingesetzt wird. In einem Forumsbeitrag beschäftigt sich Wolfgang Sander mit Transformationen und Grenzen der Kompetenzorientierung, und in der Rubrik Werkstatt berichten verschiedene Autorinnen und Autoren aus Lehre, Forschung und Entwicklung im Bereich der Didaktik der Gesellschaftswissenschaften. Pointierte und profilierte Buchbesprechungen runden das Heft ab. Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.