

Nationalpopulismus bildet? Lehren für Unterricht und Bildung
The New European National Populism. Lessons for School Education - Le nouveau national-populisme européen. Quelles leçons pour l'école?
- herausgegeben von
- Manfred Oberlechner, Reinhard Heinisch, Patrick Duval
- unter Mitarbeit von
- Wolfgang Aschauer, Matthias Belafi, Britta Breser, Wolfgang Brunner, Marie Cazes, Roberto Dagnino, Gerrit Dworok, Claudia Fahrenwald, Franz Gmainer-Pranzl, Farid Hafez, Janine Heinz, Christina-Marie Juen, Judith Kohlenberger, Michael May, Vanessa Joan Müller, Shaireen Rasheed, Lukas Schildknecht, Johannes Thonhauser, Karen Umansky, Martin Walkner
Der Aufstieg des Populismus in westlichen Demokratien fordert nicht nur die etablierten politischen Parteien und kulturellen wie wirtschaftlichen Eliten heraus. Auch Schulen, Hochschulen und Universitäten sehen sich veranlasst, sich gegenüber politischen Bewegungen zu positionieren, die sie in Bezug auf ihre humanistischen, pluralistischen und diversitätsfreundlichen Bildungsideale attackieren.Wie kann dieses politische Phänomen, das die demokratischen Bausteine der westlichen Nachkriegsordnung und die Trägerprinzipien des modernen öffentlichen Schulwesens unmittelbar bedroht, neu definiert w…
Bestellnummer: | 40922 (PDF) |
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EAN: | 9783734409219 (Print) / 9783734409226 (PDF) |
ISBN: | 978-3-7344-0921-9 (Print) / 978-3-7344-0922-6 (PDF) |
Reihe: | Wochenschau Wissenschaft |
Erscheinungsjahr: | 2020 |
Auflage: | 1. Auflage 2020 |
Seitenzahl: | 304 S. |
- Beschreibung Der Aufstieg des Populismus in westlichen Demokratien fordert nicht nur die etablierten politischen Parteien und kulturellen… Mehr
- Inhaltsübersicht Preface Reinhard Heinisch: Introduction Patrick Duval, Manfred Oberlechner: Ouverture éditoriale Wolfgang Aschauer: The mult… Mehr
- Autor*innen ASCHAUER Wolfgang, Universität Salzburg. Forschungsschwerpunkte: Mobilität (Migrations- und Tourismusforschung); Sozialinteg… Mehr
Der Aufstieg des Populismus in westlichen Demokratien fordert nicht nur die etablierten politischen Parteien und kulturellen wie wirtschaftlichen Eliten heraus. Auch Schulen, Hochschulen und Universitäten sehen sich veranlasst, sich gegenüber politischen Bewegungen zu positionieren, die sie in Bezug auf ihre humanistischen, pluralistischen und diversitätsfreundlichen Bildungsideale attackieren.
Wie kann dieses politische Phänomen, das die demokratischen Bausteine der westlichen Nachkriegsordnung und die Trägerprinzipien des modernen öffentlichen Schulwesens unmittelbar bedroht, neu definiert werden? Wie kann das moderne Schulwesen Bewegungen gegenübertreten, die eindimensional-simplifizierendes Denken, antidemokratische und diskriminierende Einmütigkeit sowie den nationalistischen Rückzug propagieren? Sind Bildungseinrichtungen nicht dazu verpflichtet, immer mehr auf ihre Neutralität zu verzichten, um ein demokratisches System in der Krise zu verteidigen?
Mit diesen grundsätzlichen Fragestellungen, die Auszubildende und Ausbildende der pädagogischen Hochschulen vor dem Hintergrund ihres Bildungsauftrags betreffen, befasst sich der vorliegende Tagungsband.
Preface
Reinhard Heinisch: Introduction
Patrick Duval, Manfred Oberlechner: Ouverture éditoriale
Wolfgang Aschauer: The multifaceted nature of current authoritarian attitudes in Austria – insights from a representative survey
Janine Heinz: Complex Uncertainty and Escape into Authoritarianism
Karen Umansky, Judith Ko hlenberger: Hunt or Be Hunted? Immigration as a ‘Legitimate’ Enemy Strategy in the 2017 Austrian General Election
Farid Hafez: Rassismus im Bildungswesen: Zur Disziplinierung des muslimischen „Anderen“ im Bildungswesen am Beispiel des Diskurses zu islamischen Kindergärten in Österreich
Matthias Belafi: Nationalpopulismus in Österreich: Die FPÖ zwischen Radikalopposition und Regierungsverantwortung
Johannes Thonhauser: Sonderfall oder Paradefall? Populismus und Habitus am Beispiel Kärntens
Shaireen Rasheed: National Identity, Far Right Populism and the Politics of Silencing in the U.S. – Creating Pedagogies of Resistance in the Classroom
Claudia Fahrenwald: Zivilgesellschaft bildet. Für eine Re-Politisierung des aktuellen Bildungsdiskurses
Christina-Marie Juen: Was wissen Lehramtsstudierende des Faches Politik über das Thema Rechtspopulismus? Erste Einblicke in professionelles Fachwissen
Britta Breser: Transnationale politische Partizipation: Ein Konzept gegen Nationalpopulismus? Implikationen für die Politische Bildung am Beispiel der EU‑Online‑Konsultation zur „Europäischen Bürgerinitiative“
Michael May: Strategien der Demokratiebildung in Zeiten des Rechtspopulismus – Zwischen Ausgrenzung, Neutralität und Gesprächsbereitschaft
Franz Gmainer-Pranzl: Religiöse Bildung als Kritik „glücklicher Klarheit“? Ein Beitrag zur Auseinandersetzung mit nationalpopulistischen Positionen
Gerrit Dworok: Debatten um kollektive Identität in der Bonner Republik – Blaupause oder Alternative des gegenwärtigen Nationalpopulismus?
Lukas Schildknecht: Bildung und Nationalpopulismus im Spiegel „symbolischer Gewalt“
Marie Cazes: Le national-populisme finlandais : un cas a part ?
Roberto Dagnino: Immigration et sécurité a Rotterdam : quel populisme? L’évolution du discours politique et sociétal a Rotterdam, a la lumiere des élections communales de 2018
Wolfgang Brunner, Vanessa Joan Müller, Martin Walkner: Politischer Populismus – Strategien der Kunstvermittlung AutorInnen
ASCHAUER Wolfgang, Universität Salzburg. Forschungsschwerpunkte: Mobilität (Migrations- und Tourismusforschung); Sozialintegration in Europa und quantitative Methoden/ländervergleichende Sozialforschung.
BELAFI, Matthias, Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Kölner Forums für Internationale Beziehungen und Sicherheitspolitik e. V. (KFIBS). Forschungsschwerpunkte: europäische Integration, Religion und Politik, Parteien, politisches System Österreichs.
BRESER, Britta, Universität Graz, Kirchliche Pädagogische Hochschule Graz. Netzwerk Politische Kommunikation (netPOL). Forschungsschwerpunkte: transnationale Demokratie-Entwicklung; Europäische Union; politische Kommunikation; politische Bildung.
BRUNNER, Wolfgang, Kunsthalle Wien, Kunstvermittlung.
CAZES, Marie, University of Jyväskylä. Forschungsschwerpunkte: Konstruktion und Entwicklung der populistischen Identitäten in Finnland.
DAGNINO, Roberto, Université de Strasbourg. Forschungsschwerpunkte: flämisch- niederländische Beziehungen; Religionen im kulturellen Kontext der Niederlande und Flanderns.
DUVAL, Patrick, Université de Lorraine. Forschungsschwerpunkte: Mentalitäts- und Kulturgeschichte, Staats- und Nationswerdung in den Niederlanden und in Belgien, Humanismus in den Niederlanden, niederländische Kunstgeschichte, Bildsemiologie.
DWOROK, Gerrit, Technische Universität Braunschweig, Gymnasium Mellendorf. Forschungsschwerpunkte: Nationalismusgeschichte; Geschichtspolitik; Ideengeschichte der Bundesrepublik Deutschland; Didaktik der Geschichte.
FAHRENWALD, Claudia, Pädagogische Hochschule Oberösterreich. Forschungsschwerpunkte: Civic Engagement Education/Bildung für zivilgesellschaftliches Engagement; Community Based Learning/Community Based Research; Narrativität; Leadership; Gender.
GMAINER-PRANZL, Franz, Universität Salzburg. Forschungsschwerpunkte: interkulturelle Philosophie, kontextuelle Theologien, Religion und Gesellschaft, Globalität
HAFEZ, Farid, Universität Salzburg und Georgetown University. Forschungsschwerpunkte: Politik und Religion; Rechtspopulismus; Rassismus.
HEINISCH, Reinhard, Universität Salzburg. Forschungsschwerpunkte: österreichische Politik im europäischen Kontext; besonders vergleichende Populismusforschung, Demokratie und Parteiensysteme.
HEINZ, Janine, SORA – Institute for Social Research and Consulting. Forschungsschwerpunkte: politische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit; Autoritarismusforschung; Gender.
JUEN, Christina-Marie, Universität Oldenburg. Forschungsschwerpunkte: Rechtspopulismus; politisches Wissen und politische Bildung.
KOHLENBERGER, Judith, Wirtschaftsuniversität Wien. Forschungsschwerpunkte: Fluchtmigration und Humankapital; Integration, Bildung und Gesundheit; Krisennarrative.
MAY, Michael, Universität Jena. Forschungsschwerpunkte: Rechtsextremismus und politische Bildung; rekonstruktive Fachunterrichtsforschung; didaktische Konzeptionen politisch-demokratischen Lernens.
MÜLLER, Vanessa Joan, Kunsthalle Wien, Dramaturgie.
OBERLECHNER, Manfred, Pädagogische Hochschule Salzburg. Forschungsschwerpunkte: interkulturelles Lernen und Migrationspädagogik; Soziologie der Diversität; Bildungssoziologie; empirische Migrations- und Integrationsforschung.
RASHEED, Shaireen, Long Island University. Forschungsschwerpunkte: Diversität und Bildungsgerechtigkeit; bildungsphilosophische Grundlagen von Interaktion und Anerkennung im pädagogischen Kontext; Schule und Inklusion.
SCHILDKNECHT, Lukas, Universität Kassel. Forschungsschwerpunkte: Kindheits- und Jugendforschung; Analyse diskursiver Praktiken; Erziehungs- und Bildungsphilosophie.
THONHAUS ER, Johannes, Kirchliche Pädagogische Hochschule Graz. Forschungsschwerpunkte: Religions- und Kirchensoziologie; historische Soziologie; Religionswissenschaft (Religion – Gesellschaft – Politik, Habitus und kulturelles Gedächtnis).
UMANSKY , Karen, Tel Aviv University. Forschungsschwerpunkte: Wahlerfolge populistischer Parteien in Europa und ihr Einfluss auf die politischen Systeme.
WALKNER, Martin, Kunsthalle Wien, Kurator Vermittlung.
Wochenschau Wissenschaft
Partizipation heißt nicht nur Teilhabe, sondern drückt vor allem auch eine innere Haltung aus. Diese Haltung zu erlernen und einzuüben ist für das gemeinschaftliche Leben unumgänglich, damit sich Menschen gleich welchen Alters in Debatten und Diskurse einbringen können. Dies gelingt nur, wenn ein solides Wissen aufgebaut wird, um inhaltlich, reflektiert und sachorientiert mitzureden. Einen Beitrag wie dies gelingen kann, liefert dieser Band, der sich mit einer Partizipation vor dem Hintergrund eines christlichen Wertegerüst aus wissenschaftlicher, fachtheoretischer und praktischer Perspektiv…
Der Band versammelt Impulse zum Diskursstand sowie empirische Studien und konzeptionelle Überlegungen zur Visual History und ihren Potenzialen in der historisch-politischen Bildung. Er widmet sich dabei vielfältigen Visualia und den sie betreffenden (geschichtskulturellen) Distributions- und Verarbeitungsstrategien.
Sollte Extremismusprävention ein Teil politischer Bildung sein? Diese Frage tangiert grundlegende Vorstellungen von Demokratie und politischer Bildung. Extremismusprävention basiert auf der Gegenüberstellung von Demokratie und Extremismus. Dabei gerät oft aus dem Blick, dass jedoch gerade das Verhältnis von Demokratie und Antiextremismus durch Widersprüche gekennzeichnet ist und kritisch geprüft werden muss. Ein Sicherheitskonzept, das eine Beschränkung des politischen Streits zum Schutz der Demokratie vornimmt, läuft schließlich Gefahr, Demokratie selbst zu beschränken. Dies betrifft eine politische Bildungsarbeit in und für Demokratien ebenso wie demokratische Gesellschaften insgesamt.
Bürgerbildung und Freiheitsordnung sind konstitutiv aufeinander bezogen: Nur in einer Freiheitsordnung können sich die Bürgerinnen und Bürger im anspruchsvollen Sinne bilden und nur durch gebildete Bürgerinnen und Bürger gewinnt die Freiheitsordnung ihre Stabilität und Vitalität. Ohne politisch gebildete Bürgerinnen und Bürger lässt sich eine Freiheitsordnung weder gründen noch bewahren. Daher kommt der politischen Bildung in einer Republik die Aufgabe zu, die Qualität der politischen Ordnung zur Sprache zu bringen und eine republikanische Selbstbildung zu begleiten. Diese Festschrift würdigt…
Welche Rolle spielen Verschwörungstheorien in den Programmen rechtspopulistischer Parteien? Politikwissenschaftler Christoph Schiebel legt mit seiner Dissertation eine erkenntnisreiche Analyse zur Alternative für Deutschland (AfD), der Schweizerischen Volkspartei (SVP), der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und zum Front National (FN) vor. Aus wissenssoziologischer, politik- und kulturwissenschaftlicher Perspektive stellt er wertvolle Parteiforschungserkenntnisse zu Verschwörungserzählungen vor und zeigt, welche Rolle diese bei Themen wie Überwachung, EU, Bargeldabschaffung, Migration, Sicherheit, Wissenschaft, Bildung und Medien spielen.
Die Beiträge des Sammelbands rekonstruieren, wie das Spannungsverhältnis zwischen Bildung und Demokratie in politischen Diskursen, Bildungsmedien, Professionalisierungs- und Unterrichtsprozessen im 20. Jahrhundert verhandelt und gestaltet worden ist.
Der Autor untersucht politische Stadtrundgänge, die als Lernarrangements von bewegungsbezogenen Organisationen konzipiert und für Schulen als Kooperation zwischen formeller und non-formaler Bildung angeboten werden. Von diesem besonderen Lernarrangement ausgehend werden gegenwärtig in der Fachdidaktik diskutierte Fragen von politischer Positionierung und Lernen in Aktion aufgegriffen und ein Einblick in die Praxis kritisch-emanzipatorischer politischer Bildung ermöglicht. Damit werden politische Stadtrundgänge erstmals systematisch untersucht, ihre Relevanz für Bildungsprozesse aufgezeigt und ihr Potenzial für die Praxis erschlossen.
Sinn führt uns durch das Leben. Aber wie entsteht dieser Sinn und wie bietet er uns Orientierung in der Welt? Welchen Einfluss nimmt er dabei auf unsere historischen Vorstellungen? Und welche Rolle spielt er für das historische Lernen? Solchen Fragen geht dieser Band nach. Er betont dabei die Rolle der unbewussten, intuitiven, motivationalen, ästhetischen, emotionalen und imaginativen Momente stärker, als dies in den klassischen Konzeptionen zur „historischen Sinnbildung“ der Fall ist. Es wird unterschieden zwischen einer an Fakten und einer an Handlungen orientierten Art, die Welt zu verstehen. Dies hat Folgen für die Deutung historischer Erzählungen und bietet Möglichkeiten, historisches Lernen für SchülerInnen sinnerfüllter zu gestalten. Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Konzeptuelles Lernen ist ein vielversprechender Weg, junge Menschen zu wissenschaftsnahem historischem Denken zu führen. Es macht die Lernenden mit den Prinzipien des Faches vertraut und steigert ihre Fähigkeit, historische Sinnzusammenhänge in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen. Dieser Band sucht nach Entwicklungslogiken, die dem zugrunde liegen. In einer Interviewstudie werden einhundert ForschungspartnerInnen vom Kindergarten- bis zum Erwachsenenalter zu ihren historischen Vorstellungen, Interessen und weiteren flankierenden Aspekten von Geschichtsbewusstsein befragt. Der Autor schlägt ein theoretisches Untersuchungsmodell vor, das Konzepte unterschiedlicher Ordnungen gleichermaßen berücksichtigt, und bietet Übersichten zum fachlichen Conceptual-Change-Diskurs.Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Das Buch zeichnet anhand der Proteste gegen Stuttgart 21, der Pegida-Demonstrationen und von Fachliteratur nach, wie der Begriff „Wutbürger“ sich als Schlagwort etabliert hat und welche Rolle die Mehrdeutigkeit des Begriffs Bürger dabei einnimmt.
Braucht es noch ein Buch zur Kompetenzorientierung? Wir meinen ja! Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Bereich der Politikdidaktik diskutieren in den Beiträgen dieses Buches zentrale Fragestellungen zur Kompetenzorientierung in der politischen Bildung. Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungsmöglichkeiten werden dabei über- und weitergedacht. In einer grundlegenden Reflexion wird zunächst das bildungspolitische Kompetenzparadigma sowie die bisherigen Streitfragen um Basis- und Fachkonzepte kritisch beleuchtet und hinterfragt. Die Beiträge des Buches befassen sich weiterhin mit Implikationen von Kompetenzorientierung für die universitäre Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern als auch für die schulische Gestaltung von Lehr-Lern-Arrangements. Schließlich werden Lernendenperspektiven zu Basis- und Fachkonzepten sowie personelle und systemisch-institutionelle Rahmenbedingungen für kompetenzorientierten Unterricht analysiert.
Der inzwischen gut 50 Jahre alte, kühne und kluge Anspruch, historisches Denken und Lernen zu nutzen, um aktuelle Krisen zu klären und zu überstehen, wurde nie oder kaum eingelöst. In diesem Band sind bedrohliche Gegenwartsrisiken nicht nur Anlass, sondern sogar Chance, aus historischer Einsicht handlungsfähig zu werden.Gegenstand des Bandes sind verschiedene gegenwärtige und zukünftige Krisenphänomene: ökologische Katastrophen wie Klimawandel und Artensterben; Menschheitsverbrechen wie Völkermord, Rassismus und Diktatur; Krisen der Gesellschaft wie die Selbstabschaffung von Demokratie und Zivilgesellschaft, die Rückabwicklung der europäischen Integration oder die Überalterung.
Bärbel Völkel ist im besten Wortsinn eine ‚unbequeme‘ Stimme in der Geschichtsdidaktik, die nicht nur ungewöhnlichen Fragestellungen nachgeht, sondern oft auch zu ebenso ungewöhnlichen und außergewöhnlichen Ergebnissen kommt, dabei Konflikte nicht scheut und gelegentlich auch ‚unbequeme‘ Wahrheiten ausspricht. Dass sie das in der Geschichtsdidaktik zu einer nicht unumstrittenen Kollegin machte, würde sie nicht leugnen, sondern mit Stolz bekräftigen. In diesem Kontext ist es sinnvoll, dass im vorliegenden Sammelband, der eine Auswahl ihrer wichtigsten Aufsätze dokumentiert, Bärbel Völkels Positionen noch einmal in aller Deutlichkeit erkennbar werden. Auf diese Weise bleibt ihre Stimme lebhaft und gehört.
Auch Lernende im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (FgE) können in Förderschule und Inklusion an politischer Bildung teilhaben. Der Sammelband beinhaltet dazu grundlegende theoretische Überlegungen, einschlägige empirische Ergebnisse, didaktisch-methodische Grundlagen und ausführliche Beispiele praktischer Umsetzung. Dabei ist das Motiv leitend, sowohl innerhalb der Didaktik der sonderpädagogischen Fachrichtung die fachliche Perspektive politischer Bildung zu stärken als auch zur Weiterentwicklung einer inklusiven Politikdidaktik beizutragen, welche die mithin spezifischen Fragen und Aspekte in Bezug auf Lernende im FgE angemessen differenziert mit zu berücksichtigen weiß.
Mittels einer aufwändigen Verlaufsstudie, die den Werdegang von 346 Kindern über einen Zeitraum von 18 Jahren abbildet, wird das Verhältnis von selbstständigen Facheinrichtungen des Kinderschutzes und den Jugendämtern als ihren Auftraggebern analysiert.
Schule und Unterricht müssen sich vermehrt mit rechtsextremen Herausforderungen auseinandersetzen. Zahlreiche Publikationen beleuchten in diesem Zusammenhang präventive Handlungsmöglichkeiten. Die Besonderheit dieser Arbeit liegt dagegen darin, dass sie die Herausforderungen in der Auseinandersetzung mit schon rechtsextrem eingestellten Schülerinnen und Schülern in den Blick nimmt. Der Autor beschäftigt sich auf der Basis qualitativer Interviews mit Wahrnehmungen, Deutungen und Handlungsstrategien von sächsischen Politiklehrerinnen und -lehrern. Die Arbeit zeigt, wie Pädagoginnen und Pädagogen in Situationen reagieren, welche Handlungsmaximen für sie entscheidend sind und welche Konsequenzen ihr Handeln (oder Nicht-Handeln) für rechtsextrem Eingestellte, für die Klasse als Ganzes, für sie selbst und für die politische Bildung hat. Im letzten Teil der Arbeit werden pragmatische Hilfen angeboten, wie Lehrerinnen und Lehrer Unsicherheiten im Umgang mit rechtsextremen Schülern überwinden können.
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, wie sich politische Akteure in der Bundesrepublik Deutschland mit politischer Bildung auseinandergesetzt haben und versteht sich damit als eine politische Geschichte des Faches. Sie spannt den Bogen von den Bemühungen der Besatzungsmächte nach 1945 über die Polarisierungen der 1970er Jahre bis hin zu den Herausforderungen der 1990er Jahre angesichts der Deutschen Einheit.
Nachwuchswissenschaftler aus dem Bereich der Fachdidaktik der politischen Bildung erörtern ihre Vorstellungen von der Zukunft der politischen Bildung. Es geht dabei um eine Selbstvergewisserung und Standortbestimmung dieser „vierten Generation“ in der politischen Bildung. Orientiert an dem Drei-Phasen-Modell einer Zukunftswerkstatt beginnen alle Beiträge zunächst mit einer grundsätzlichen Kritik des gegenwärtigen Zustandes der Disziplin, der die positive Vision einer idealen Zukunft gegenübergestellt und abschließend pragmatische Schritte zur Verwirklichung derselben skizziert werden. Trotz Parallelität der Gliederungsschritte bearbeiten die Autoren z.T. sehr unterschiedliche fachdidaktische Problemfelder und kommen dabei auch zu unterschiedlichen Lösungen. Während es in den Beiträgen im Themenbereich 1 um die Frage von Theorieentwicklung und forschungsstrategischem Ausbau der politischen Bildung als wissenschaftlicher Disziplin geht, befassen sich die Beiträge der Themenbereiche 2 und 3 mit der politikdidaktischen Ausbildung in der ersten bzw. der zweiten Phase der Lehramtsausbildung.