

Politische Bildung und Flucht – ein Paradigmenwechsel?!
- herausgegeben von
- Sabine Achour, Thomas Gill
- unter Mitarbeit von
- Sabine Achour, Rebecca Arbter, Anna Basten, Tanja Berger, Ina Bielenberg, Almut Büchsel, Selina Byfeld, Mohamed Amer Fadhil, Reinhard Fischer, Julia Gerlach, Thomas Gill, Karina Hauke-Hohl, Nicholas Henkel, Sabine Huffmann, Ingo Juchler, Jibran Khalil, Ute Krüger, Claudia Lohrenscheit, Peter Massing, Helen Sophia Müller, Ilanga Mwaungulu, Kirstin Neumann, Bernd Overwien, Christine Reich, Stephan Schack, Christa Schäfer, Ute Schmidt, Tim Scholz, Sabine Sommer, Maria Springenberg-Eich, Heinz Stapf-Finé, Birgitta Wodke
Die deutsche Migrationspolitik ist nach 2015/16 nicht mehr die gleiche wie zuvor. Auch in der politischen Bildung zeigt sich ein Paradigmenwechsel. Es haben sich Ansätze einer politischen Bildung für und mit Geflüchteten entwickelt, die die Perspektive der Rechte in den Mittelpunkt stellen. Die versammelten Fachbeiträge und Projektbeschreibungen widmen sich unter anderem dieser Entwicklung.
Bestellnummer: | 41128 |
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EAN: | 9783734411281 |
ISBN: | 978-3-7344-1128-1 |
Format: | Broschur |
Reihe: | Wochenschau Wissenschaft |
Erscheinungsjahr: | 2020 |
Seitenzahl: | 216 |
- Beschreibung Die deutsche Migrationspolitik ist nach 2015/16 nicht mehr die gleiche wie zuvor. Auch in der politischen Bildung zeigt sich… Mehr
- Inhaltsübersicht Einführung Sabine Achour: Flucht als Katalysator von (Migrations)Gesellschaft?! Peter Massing: Grenzen der Demokratie u… Mehr
- Autor*innen Sabine Achour ist Professorin für Politische Bildung/Politikdidaktik am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freie… Mehr
- Stimmen zum Buch "Insgesamt leistet der Band einen informativen und konstruktiven Einblick in das Themenfeld Flucht, Migration und politisch… Mehr
Projektberichte
Angebot an Geflüchtete:
Sabine Achour ist Professorin für Politische Bildung/Politikdidaktik am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin.
Rebecca Arbter ist als Projektreferentin für den AdB e.V. tätig. Von 2017 bis 2019 hat sie im AdB das Projekt "Empowered by Democracy" koordiniert, das sich an junge Geflüchtete richtete. Zuvor hat sie u.a. in der Geflüchtetenhilfe gearbeitet.
Anna Basten, Bildungsreferentin im Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit BEMA
Tanja Berger, Bildungsreferentin bei HochDrei e.V. in Potsdam u.a. im Programm politische Jugendbildung im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten; Arbeitsschwerpunkte: Arbeit/Lebensperspektive, Diversity, Gender Equality
Ina Bielenberg, seit 2007 Geschäftsführerin des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten e.V. mit Sitz in Berlin
Almut Büchsel war bis Ende 2019 Referentin der Geschäftsstelle Integration, Inklusion & Diversität der Berliner Volkshochschulen und ist seit Januar 2020 mit diesem Bereich Teil der Servicezentrums der Berliner vhs. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen auf intersektionalen Ansätzen an der Schnittstelle von Erwachsenenbildung, Gender und Sprachbildung.
Selina Byfield ist Geschäftsführerin bei querstadtein e.V.
Mohammed Amer Fadhil kommt aus Bagdad und studiert Sozialwissenschaften in Berlin. Er hat in dem Projekt "Discover Diversity" eine Ausbildung zum Trainer der politischen Bildung abgeschlossen.
Reinhard Fischer, (seit 2014) Referent in der Berliner Landeszentrale für politische Bildung, (geboren 1963 in Hamburg, Studium der Islamwissenschaft, Geografie und Ethnologie).
Julia Gerlach ist Journalistin und Autorin. Sie hat lange als Korrespondentin aus der arabischen Welt berichtet. Sie leitet Amal, Berlin! und Amal, Hamburg!
Thomas Gill ist Leiter der Berliner Landeszentrale für politische Bildung und war zuvor langjährig in der außerschulischen politischen Bildung aktiv.
Dr. Karina Hauke-Hohl, Politikwissenschaftlerin, Referentin für Grundsatzfragen der politischen Bildung in der Landeszentrale für politische Bildung NRW.
Nicholas Henkel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Didaktik der Politischen Bildung; seit 2018: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Vergleichende Politikwissenschaft (beides Universität Kassel).
Sabine Huffmann Arbeitet seit 2013 in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zur Steuerung demokratiepädagogischer Themen, zur Demokratiebildung als Querschnittsthema und zur Implementierung der Methode Klassenrat in allen Schularten. Sie ist Mitautorin des Grundwerte-Curriculums "Hands for Kids".
Ingo Juchler lehrte an der Pädagogischen Hochschule Weingarten, der Universität Augsburg, an der Universität Göttingen und seit 2010 an der Universität Potsdam. Von 2010 bis 2018 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Bundeszentrale für politische Bildung.
Jibran Khalil, seit Ende 2013 Aktivist bei Jugendliche ohne Grenzen; seit Gründung Aktivist bei We'll Come United Berlin-Brandenburg und Seebrücke Potsdam
Ute Krüger ist Dipl. Sozialwissenschaftlerin und arbeitet seit 2001 in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Sie leitet die Gruppe "Integration im Quartier" und hat das Programm BENN konzipiert.
Claudia Lohrenscheit ist Professorin für internationale Soziale Arbeit und Menschenrechte an der Hochschule Coburg.
Dr. Peter Massing war Professor für Politikwissenschaft und Politikdidaktik an der Freien Universität Berlin. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind: Demokratie, Politikdidaktik und politische Bildung.
Helen Sophia Müller, tätig im Projekt "Discover Diversity" bei der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, seit April 2017 Trainerin für politische Bildung sowie Antidiskriminierung, Durchführung von Projekten u.a. für Bündnis Neukölln, Fondation AfricAvenir International, Kamerun; LIQA e.V. (heute Dis:Orient)
Ilanga Mwaungulu ist seit Anfang 2018 Referentin für Erwachsenenbildung im Anne Frank Zentrum Berlin. Ihre Themenschwerpunkte sind u.a. Bildung gegen Rassismus und Antisemitismus, Diskurse über den "Nahostkonflikt" in Deutschland, antisemitische und klassistische Verfolgung im Nationalsozialismus und deren Kontinuitäten und Rassismus in der DDR.
Kirstin Neumann, seit 2017 Referentin für flüchtlingspolitische Öffentlichkeis-, Lobby- und Netzwerkarbeit beim Förderverein des Flüchtlingsrats Brandenburg e.V.; Beraterin zu Asylverfahren sowie Zugang zu Arbeit und Ausbildung.
Bernd Overwien, Dr. phil. habil, war bis zu seiner Pensionierung Ende 2019 Hochschullehrer der Didaktik politischer Bildung an der Universität Kassel
Christine Reich war lange Jahre pädagogische Leiterin der Jugendbildungstätte Kurt Löwenstein. Seit 2014 ist sie Geschäftsführerin der Einrichtung und Vorstandsmitglied im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB)
Stephan Schack, Dipl. Sozialpädagoge (FH), Master of cognitive neuroscience, Trainer, Berater & Coach für Demokratie, Interkultur, Partizipation und Kognitive Neurowissenschaften. Gesellschafter der 4S trainings gbr.
Dr. Christa D. Schäfer ist Pädagogin, Mediatorin und Trainerin. Im Bereich der Demokratiepädagogik beschäftigt sie sich u.a. mit den Themenfeldern Kommunikation, Konfliktbearbeitung, Partizipation und Wertschätzung.
Ute Schmidt baute 2007 die Landeskoordinierungsstelle für Demokratie und Toleranz in Mecklenburg-Vorpommern und leitet sie seit 2012 in der Landeszentrale für politische Bildung.
Tim Scholz, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Europ. Ethnologie an der CAU Kiel, seit mehr als 20 Jahren in der außerschulischen politischen Jugendbildung aktiv, seit 2007 Bildungsreferent der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein, seit 2014 dort Pädagogische Leitung
Sabine Sommer, Dipl. Sozialpädagogin, Ausbilderin, Trainerin und Beraterin für Betzavta - Zusammenleben in ders Demokratie - Die Methode des Adam-Instituts , Diversity & Nicht-Diskriminierung. Gesellschafterin der 4S trainings gbr, Naumburg (Saale).
Maria Springenberg-Eich, Diplom-Ökonomin, leitende Ministerialrätin a.D., Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung NRW von 2004-2020.
Heinz Stapf-Finé, Dr. rer. pol., Professor für Sozialpolitik an der Alice Salomon Hochschule Berlin, Leiter des Masterstudiengangs Sozialmanagement und Direktor des Europa-Instituts für Sozial- und Gesundheitsforschung e.V.. Forschungsschwerpunkte: soziale Ungleichheit, Haltungen und Einstellungen zur Demokratie, sozialräumliche Demokratieentwicklung, freiwilliges Engagement in der Wohlfahrtspflege
Birgitta Wodke, Leitung des Berliner Beratungszentrums für Migration und Gute Arbeit BEMA
Wochenschau Wissenschaft
Der Autor untersucht politische Stadtrundgänge, die als Lernarrangements von bewegungsbezogenen Organisationen konzipiert und für Schulen als Kooperation zwischen formeller und non-formaler Bildung angeboten werden. Von diesem besonderen Lernarrangement ausgehend werden gegenwärtig in der Fachdidaktik diskutierte Fragen von politischer Positionierung und Lernen in Aktion aufgegriffen und ein Einblick in die Praxis kritisch-emanzipatorischer politischer Bildung ermöglicht. Damit werden politische Stadtrundgänge erstmals systematisch untersucht, ihre Relevanz für Bildungsprozesse aufgezeigt und ihr Potenzial für die Praxis erschlossen.
Sinn führt uns durch das Leben. Aber wie entsteht dieser Sinn und wie bietet er uns Orientierung in der Welt? Welchen Einfluss nimmt er dabei auf unsere historischen Vorstellungen? Und welche Rolle spielt er für das historische Lernen? Solchen Fragen geht dieser Band nach. Er betont dabei die Rolle der unbewussten, intuitiven, motivationalen, ästhetischen, emotionalen und imaginativen Momente stärker, als dies in den klassischen Konzeptionen zur „historischen Sinnbildung“ der Fall ist. Es wird unterschieden zwischen einer an Fakten und einer an Handlungen orientierten Art, die Welt zu verstehen. Dies hat Folgen für die Deutung historischer Erzählungen und bietet Möglichkeiten, historisches Lernen für SchülerInnen sinnerfüllter zu gestalten. Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Konzeptuelles Lernen ist ein vielversprechender Weg, junge Menschen zu wissenschaftsnahem historischem Denken zu führen. Es macht die Lernenden mit den Prinzipien des Faches vertraut und steigert ihre Fähigkeit, historische Sinnzusammenhänge in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen. Dieser Band sucht nach Entwicklungslogiken, die dem zugrunde liegen. In einer Interviewstudie werden einhundert ForschungspartnerInnen vom Kindergarten- bis zum Erwachsenenalter zu ihren historischen Vorstellungen, Interessen und weiteren flankierenden Aspekten von Geschichtsbewusstsein befragt. Der Autor schlägt ein theoretisches Untersuchungsmodell vor, das Konzepte unterschiedlicher Ordnungen gleichermaßen berücksichtigt, und bietet Übersichten zum fachlichen Conceptual-Change-Diskurs.Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Das Buch zeichnet anhand der Proteste gegen Stuttgart 21, der Pegida-Demonstrationen und von Fachliteratur nach, wie der Begriff „Wutbürger“ sich als Schlagwort etabliert hat und welche Rolle die Mehrdeutigkeit des Begriffs Bürger dabei einnimmt.
Braucht es noch ein Buch zur Kompetenzorientierung? Wir meinen ja! Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Bereich der Politikdidaktik diskutieren in den Beiträgen dieses Buches zentrale Fragestellungen zur Kompetenzorientierung in der politischen Bildung. Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungsmöglichkeiten werden dabei über- und weitergedacht. In einer grundlegenden Reflexion wird zunächst das bildungspolitische Kompetenzparadigma sowie die bisherigen Streitfragen um Basis- und Fachkonzepte kritisch beleuchtet und hinterfragt. Die Beiträge des Buches befassen sich weiterhin mit Implikationen von Kompetenzorientierung für die universitäre Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern als auch für die schulische Gestaltung von Lehr-Lern-Arrangements. Schließlich werden Lernendenperspektiven zu Basis- und Fachkonzepten sowie personelle und systemisch-institutionelle Rahmenbedingungen für kompetenzorientierten Unterricht analysiert.
Der inzwischen gut 50 Jahre alte, kühne und kluge Anspruch, historisches Denken und Lernen zu nutzen, um aktuelle Krisen zu klären und zu überstehen, wurde nie oder kaum eingelöst. In diesem Band sind bedrohliche Gegenwartsrisiken nicht nur Anlass, sondern sogar Chance, aus historischer Einsicht handlungsfähig zu werden.Gegenstand des Bandes sind verschiedene gegenwärtige und zukünftige Krisenphänomene: ökologische Katastrophen wie Klimawandel und Artensterben; Menschheitsverbrechen wie Völkermord, Rassismus und Diktatur; Krisen der Gesellschaft wie die Selbstabschaffung von Demokratie und Zivilgesellschaft, die Rückabwicklung der europäischen Integration oder die Überalterung.
Bärbel Völkel ist im besten Wortsinn eine ‚unbequeme‘ Stimme in der Geschichtsdidaktik, die nicht nur ungewöhnlichen Fragestellungen nachgeht, sondern oft auch zu ebenso ungewöhnlichen und außergewöhnlichen Ergebnissen kommt, dabei Konflikte nicht scheut und gelegentlich auch ‚unbequeme‘ Wahrheiten ausspricht. Dass sie das in der Geschichtsdidaktik zu einer nicht unumstrittenen Kollegin machte, würde sie nicht leugnen, sondern mit Stolz bekräftigen. In diesem Kontext ist es sinnvoll, dass im vorliegenden Sammelband, der eine Auswahl ihrer wichtigsten Aufsätze dokumentiert, Bärbel Völkels Positionen noch einmal in aller Deutlichkeit erkennbar werden. Auf diese Weise bleibt ihre Stimme lebhaft und gehört.
Auch Lernende im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (FgE) können in Förderschule und Inklusion an politischer Bildung teilhaben. Der Sammelband beinhaltet dazu grundlegende theoretische Überlegungen, einschlägige empirische Ergebnisse, didaktisch-methodische Grundlagen und ausführliche Beispiele praktischer Umsetzung. Dabei ist das Motiv leitend, sowohl innerhalb der Didaktik der sonderpädagogischen Fachrichtung die fachliche Perspektive politischer Bildung zu stärken als auch zur Weiterentwicklung einer inklusiven Politikdidaktik beizutragen, welche die mithin spezifischen Fragen und Aspekte in Bezug auf Lernende im FgE angemessen differenziert mit zu berücksichtigen weiß.
Mittels einer aufwändigen Verlaufsstudie, die den Werdegang von 346 Kindern über einen Zeitraum von 18 Jahren abbildet, wird das Verhältnis von selbstständigen Facheinrichtungen des Kinderschutzes und den Jugendämtern als ihren Auftraggebern analysiert.
In seiner qualitativen Studie zur Ursache der Massenfluchtmigration in der Demokratischen Republik Kongo sucht der Autor nach den „Gründen hinter den Gründen“. Tief in den Wurzeln von Politik und Geschichte des Landes wird er fündig.
Im zweiten Band der Reihe sprache – macht – gesellschaft erörtern Forscher*innen aus Sprachforschung, Politikwissenschaft und Politischer Bildung das Feld Europabildung. Im Fokus stehen dabei die Themen Gleichheit und Ungleichheit, Bildungsgerechtigkeit und -ungerechtigkeit, der Umgang mit gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit sowie Formen von Integration, Diskriminierung und Exklusion durch Sprache. In der Europabildung zeigt sich die Verknüpfung historisch-politischer und sprachlicher Bildung in besonderem Maße. Der vorliegende Band macht die Anschlussfähigkeit der verschiedenen Zugänge sich…
Das Buch stellt 60 Jahre Geschichtsunterricht und Geschichtsdidaktik aus reflektierender Rückschau seines intensiv beteiligten Autors dar. Es quillt über von konkreten Beispielen, überraschenden Anekdoten, erhellenden Kontroversen, übertragbaren Fallanalysen und produktiven Anregungen. Der Band bietet nicht nur einen spannenden Einblick in die Geschichte der Disziplin, sondern gibt auch Impulse für ihre Zukunft.
Unter dem Label der Kritischen Geschichtsdidaktik bietet das vorliegende Buch eine Alternative und Ergänzung zur geschichtsdidaktischen Schulbuchforschung der letzten Jahre. Während diese vor allem die Umsetzung fachdidaktischer und bildungspolitischer Überlegungen untersucht, widmet sich die Kritische Geschichtsdidaktik dem historischen bzw. gesellschaftlichen Kontext, in dem Geschichtsschulbücher entstehen. Dazu verbindet sie – im Sinne eines „fröhlichen Eklektizismus“ – die Diskursanalyse mit der Hermeneutik. Auf diese Weise werden die Inhalte und die theoretisch-methodischen Grundlagen der Schulbücher aus einer gesellschaftskritischen und subjektorientierten Perspektive analysiert und interpretiert.
Wie wird Geschichtsdidaktik an deutschen Hochschulen gelehrt? Von einschlägigen Studiengangsanteilen über die Ausgestaltung von Modulen bis hin zu den veranstaltungsbezogenen Konzepten und Praktiken Lehrender wissen wir darüber so gut wie nichts. Dabei sollte für eine Disziplin, zu deren Kernaufgaben die konzeptionelle, empirische und pragmatische Befassung mit der Frage nach dem „guten Geschichtsunterricht“ gehört, auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Lehre selbstverständlich sein. Die Beiträge in diesem Band behandeln aus verschiedenen Perspektiven Fragen einer modernen geschichtsdidaktischen Hochschullehre.
In der Geschichtskultur begegnen wir vielfältigen Geschichtsvorstellungen, die zur Partizipation und Kritik einladen. Die Geschichtsdidaktik fordert deshalb, diese Darstellungen als eigenen Gegenstand des Geschichtsunterrichts ernst zu nehmen und den reflektierten Umgang mit Geschichtskultur zu fördern. Zwar ist dies zunehmend in Lehrplänen verankert, über die Haltung der Geschichtslehrkräfte dazu ist jedoch wenig bekannt. Die Studie zeigt die Ergebnisse einer Befragung von Geschichtslehrkräften darüber, wie sie über Geschichtskultur und deren Unterrichtsrelevanz denken. Auf welche Überzeugungen zum historischen Lernen allgemein treffen diese Ansichten? Was bedeutet dies speziell für die Rolle von Museen und Spielfilmen im Geschichtsunterricht? Die Befunde aus Interviews und Fragebogen geben Impulse für die geschichtsdidaktische Implementations- und Professionalisierungsforschung.
Dieser Band benennt in weit über 30 knappen und gut lesbaren Beiträgen alte und neue Herausforderungen für den Geschichtsunterricht in Gegenwart und Zukunft. Er bietet somit einen einzigartigen Überblick über Interessengebiete und Forschungsfelder der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik. Der Band ist Joachim Rohlfes (*1929) gewidmet, der weit über seine Tätigkeit als Professor in Bielefeld hinaus über mehrere Jahrzehnte hinweg die Disziplin geprägt hat. Brennpunkte des Geschichtsunterrichts waren immer wieder Gegenstand seiner zahlreichen Publikationen.
Diese Studie gibt Aufschluss, über welches deklarative Wissen Schüler*innen zu den Themenbereichen Nationalsozialismus, Holocaust und Zweiter Weltkrieg verfügen: Dabei zeigen sich Wissenslücken, deren Ausprägung sich je nach sozialem Status und Geschlecht unterscheidet. Die in der Literatur oft beschriebene „Übersättigungsthese“, dass es also ein Zuviel an Nationalsozialismus in der Schule gibt, kann hingegen widerlegt werden. Schüler*innen aller Schulstufen wünschen sich entweder gleich viel oder mehr Unterricht zu diesen Themen. Um diesen nachhaltiger zu gestalten, werden aus den Ergebnissen der Studie didaktische und inhaltliche Empfehlungen abgeleitet.
Das Thema Inklusion wird in Deutschland breit diskutiert – insbesondere mit Blick auf Schule und Bildung. In der Lehrer*innen-Ausbildung gilt es, das Thema zu verankern und Studierende auf die damit verbundenen Herausforderungen vorzubereiten. Dieses Buch leistet einen Beitrag dazu. Es richtete sich an Studierende, Referendar*innen und Lehrende. Der Band eröffnet eine weite Perspektive auf Formen von Inklusion, sozialer Ungleichheit und kultureller Begegnung in der Geschichte. Der Bogen reicht dabei von der Antike bis in die Gegenwart. Er bietet zahlreiche Anregungen für historische und geschichtsdidaktische Fragestellungen, mit denen sich neue Impulse im Unterricht setzen lassen, um Schüler*innen so Orientierung in der multikulturell und global geprägten Lebenswelt des 21. Jahrhunderts zu ermöglichen.
Spätestens seit dem Aufkommen der völkischen PEGIDA und der AfD ist klar, dass politisches System und Gesellschaft der DDR aus dem Kontext des historischen Nationalsozialismus wie des gegenwärtigen Rechtsradikalismus genauso wenig herausgelöst werden können, wie die alte und neue Bundesrepublik. Ein Klima ist entstanden, in dem bislang ignorierte oder verdrängte Konfliktlinien der deutschen Mehrheitsgesellschaft – wie der Umgang mit Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus – deutlich zutage treten. Einige Historiker, Politiker sowie Bürgerrechtler instrumentalisieren die DDR-Aufarbeitung sogar für ihr rechtspopulistisches Engagement. Das Buch fasst wesentliche Ergebnisse der Tagung „Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR“ vom Januar 2017 zusammen. Es versteht sich als ein Plädoyer für eine intensivere Hinwendung der Zeitgeschichtsforschung wie der politischen Bildung zur Untersuchung und Kritik der SED-Diktatur als einer von drei Nachfolgegesellschaften des Nationalsozialismus.Herausgegeben im Auftrag der Amadeu Antonio Stiftung sowie der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten)