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Produktinformationen
Schule und Unterricht müssen sich vermehrt mit rechtsextremen Herausforderungen auseinandersetzen. Zahlreiche Publikationen beleuchten in diesem Zusammenhang präventive Handlungsmöglichkeiten. Die Besonderheit dieser Arbeit liegt dagegen darin, dass sie die Herausforderungen in der Auseinandersetzung mit schon rechtsextrem eingestellten Schülerinnen und Schülern in den Blick nimmt. Der Autor beschäftigt sich auf der Basis qualitativer Interviews mit Wahrnehmungen, Deutungen und Handlungsstrategien von sächsischen Politiklehrerinnen und -lehrern. Die Arbeit zeigt, wie Pädagoginnen und Pädagogen in Situationen reagieren, welche Handlungsmaximen für sie entscheidend sind und welche Konsequenzen ihr Handeln (oder Nicht-Handeln) für rechtsextrem Eingestellte, für die Klasse als Ganzes, für sie selbst und für die politische Bildung hat. Im letzten Teil der Arbeit werden pragmatische Hilfen angeboten, wie Lehrerinnen und Lehrer Unsicherheiten im Umgang mit rechtsextremen Schülern überwinden können.
Inhaltsübersicht
Vorwort I. Rechtsextreme Jugendkultur und Politiklehrer/innen 1. Der Fall Parey – anstelle einer Einleitung 2. Jugend und Rechtsextremismus – Fachdidaktischer Forschungsbedarf? 2.1 Allgemeiner Überblick – Einstellungsforschung – Rechtsextremismusbegriff 2.2 Jugend und Rechtsextremismus 2.3 Pädagogische Strategien gegen Rechtsextremismus 2.4 Konzeptionelle Ansätze in der Politikdidaktik/Politischen Bildung 2.5 Empirische Ansätze und Untersuchungen 2.6 Fazit 3. Vom Erkenntnisinteresse zu den zentralen Forschungsfragen 4. Arbeiten mit der Grounded Theory 4.1 Zum Forschungsprozess und den Analysemethoden 5. Datenerhebung – Grundsätzliches 5.1 Qualitative Interviews 5.2 Aufnahme und Transkription 5.3 Feldbeobachtung/Internetrecherche und forschungsbegleitendes Schreiben 5.4 Beachtung eigener Hypothesen und Standpunkte 6. Datenerhebung – Konkret 6.1 Die erste Interviewreihe – Datenerhebung I 6.2 Das Scharnierinterview – Datenerhebung II 6.3 Die zweite Interviewreihe – Datenerhebung III II. Handlungsstrategien und ihre Funktionen 1. Auseinandersetzung vermeiden – Sicherheit gewinnen 1.1 Drei Beispiele – ein Muster 1.2 Überprüfung innerhalb des Interviews 1.3 Interviewübergreifende Analyse 1.4 Zusammenfassung und Fazit 2. Auseinandersetzung suchen – klare Fronten schaffen 2.1 Drei Beispiele – ein Muster 2.2 Überprüfung innerhalb des Interviews 2.3 Zusammenfassung und Fazit 3. Auseinandersetzung eingehen – Mehrheiten organisieren 3.1 Die Konfrontation 3.2 Die Schüler/innenreaktion 3.3 Strategiewechsel – Offenheit und Dialog 3.4 Mehrheiten sicherstellen – mit rechtsextremen Kleingruppen leben 3.5 Kontinuitäten und Diskontinuitäten 3.6 Interviewübergreifende Analyse 3.7 Zusammenfassung und Fazit 4. Auseinandersetzung kalkulieren – Einfluss gewinnen 4.1 Vertrauen schaffen – Erziehungsaufgabe wahrnehmen 4.2 Verunsichern, Erschüttern und Orientierung geben 4.3 Interviewübergreifende Analyse 4.4 Zusammenfassung und Fazit III. Theorie einer Bewährungsprobe 1. Individuelle Bewährung – Eine Kernkategorie als Ankerpunkt 2. Wahrnehmungs- und Professionsorientierung als Kontextbedingungen 3. Handlungsstrategien und Interaktionskonsequenzen 3.1 Handlungsstrategien 3.2 Interaktionskonsequenzen 4. Intervenierende Bedingungen 4.1 Erklärungs- und Deutungskonzepte zu rechtsextremer Jugendkultur 4.2 Beziehungsqualität und ihre Wirkung IV. Implikationen für Fachdidaktik und Praxis 1. Das Phänomen selbstreferenzieller Bestätigung in pädagogischen Prozessen 2. Professionsorientierungen im fachdidaktischen Horizont 2.1 Fachwissen als Grundlage zur Übernahme einer mündigen Bürgerrolle 2.2 Politikunterricht zur Legitimation demokratischer Ordnung 2.3 Eine Kultur der Anerkennung als Schul- und Unterrichtsprinzip etablieren 3. Handlungsstrategien – Politische Bildung zwischen Chance und Risiko 3.1 Politische Bildung zwischen Immunisierung und Wirkungslosigkeit 3.2 Politische Bildung zwischen Vorbildwirkung und Ritualisierung 3.3 Politische Bildung zwischen individueller Lebenshilfe und unklarem Profil 4. Politikdidaktische Perspektiven und Unterstützung von Politiklehrer/innen 4.1 Politikdidaktik – Klärungsnotwendigkeiten zur Rolle der pädagogischen Beziehung 4.2 Schulische Praxis – Faktoren einer gelingenden Auseinandersetzung 4.3 Thematisieren, Planen, Entscheiden – Ein Reflexionstool Literatur- und Quellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenübersicht Abkürzungsverzeichnis
Autor*innen
Dr. Rico Behrens hat an der Universität Marburg promoviert und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft (Professur für Didaktik der politischen Bildung) der Technischen Universität Dresden. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich Rechtsextremismus als Herausforderung für die politische Bildung. Darüber hinaus unterstützt er Schulen und Bildungseinrichtungen als Supervisor und Moderator.
Stimmen zum Buch

"Insgesamt liegt hier eine sehr lesenswerte Arbeit vor, die die Stärken qualitativer Forschung eindrucksvoll demonstriert und dabei nicht vergisst, die Ergebnisse der Forschung für den Unterrichtsalltag fruchtbar zu machen."

Peter Herdegen, Forum Politikunterricht, 3/2014

 

"Nach der Lektüre dieser ausgesprochen lesenswerten Arbeit, mit der der Autor an der Universität Marburg promoviert wurde, kann man sich seiner Aufforderung an die Politikdidaktik, dem Thema künftig mehr Aufmerksamkeit zu widmen, nur anschließen."


Kerstin Pohl, Gesellschaft Wirtschaft Politik 1/2015

 

"Die Dissertation ist sehr gut lesbar und gibt sowohl tiefe Einblicke in den Forschungsprozess, als auch weitreichende Hinweise für die Praxis."

Marie Winckler, POLIS 1/2015

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