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Produktinformationen

Was lernen Schüler_innen über die Gesellschaft? Wie sollen sie die demokratischen Verhältnisse in einer von Ungleichheit durchzogenen Gesellschaft begreifen? Was sollen sie wissen und wie sollen sie handeln? In diesem Buch wird gefragt, welche Ideen und Anregungen Schulbücher zu diesen Fragen geben. In diesem Buch wird verdeutlicht, wie Schulbücher Rollen formen.

Die Beiträge zeigen, wie ungleiche soziale Verhältnisse im Schulbuch thematisiert und im Hinblick auf politisches Wissen um Bedingungen der Teilhabe von Menschen diskutiert werden. Damit wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, das eigene pädagogische Handeln und fachdidaktische Wissen auf die Risiken der Reproduktion ungleicher Teilhabe zu prüfen. Das ist die Voraussetzung, um zu hinterfragen, welche Themen, Verhältnisse und Zusammenhänge im politischen Unterricht entwickelt werden. Dies kann eine exklusionskritische Gestaltung des politischen Unterrichts mit dem Schulbuch anregen.

Inhaltsübersicht

Stefan Müller-Mathis, Alexander Wohnig
Konstruktionen der ungleichen Partizipation in Schulbüchern – Zur Einführung

Alexander Wohnig
Die Darstellung von Politikverdrossenheit als Merkmal des politischen Interesses junger Menschen in Schulbüchern

Kristina Wesle
An der Mündigkeit sparen? Jugendliche Bürger_innen zwischen Autonomie und Anpassung

Christophe Straub
Politische Partizipation als Spaßveranstaltung? Die Darstellung des Jugendparlaments in einem Schulbuch für den Politikunterricht

Sabine Ritter
Das Verschwinden der Ungleichheit. Zur Konstruktion der Mitte im Schulbuch

Stefan Müller-Mathis, Susanne Heil
Seiten der Beteiligung: Die Thematisierung von (Nicht-)Behinderung in Schulbüchern

Inga Niehaus
„Formuliere mögliche Zukunftswege für ausländische Kinder“ – 
Migration und Integration im Schulbuch und die didaktisch-pädagogische Adressierung von Schüler_innen

Stefan Müller-Mathis
Migration und Rechtsextremismus: Reflexions- und Handlungspräferenzen im Schulbuch

Christa Markom, Heidemarie Weinhäupl
Migration und Sprachkritik im Schulbuch und im Klassenzimmer

Sven Rößler
Mündigkeit als Erfahrung von Nicht-Identität: der Projekttag „Bin ich das im Schulbuch?”

Autorinnen und Autoren

Autor*innen

Susanne Heil
 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Heidelberg School of Education, Universität Heidelberg und Pädagogische Hochschule Heidelberg.

Christa Markom
Dr.in, Sozial- und Kulturanthropologin, Sozialpädagogin, Lektorin am Institut für Sozial- und Kulturanthropologie an der Universität Wien.

Stefan Müller-Mathis
Dr., wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Heidelberg School of Education, Universität Heidelberg und Pädagogische Hochschule Heidelberg.

Inga Niehaus
Dr., Forschungskoordinatorin, Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung.

Sabine Ritter
Dr., Universitätslektorin am Institut für Soziologie und Studiendekanin des Fachbereichs Sozialwissenschaften der Universität Bremen.

Sven Rößler
wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Politische Bildung am Institut für Sozialwissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Christophe Straub
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Heidemarie Weinhäupl
Mag.a, Dissertantin am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien sowie Wissenschaftsredakteurin an der Donau-Universität Krems.

Kristina Wesle
Projektmitarbeiterin an der Heidelberg School of Education, Universität Heidelberg und Pädagogische Hochschule Heidelberg.

Alexander Wohnig
Dr., wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Heidelberg School of Education, Universität Heidelberg und Pädagogische Hochschule Heidelberg.

 

 

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Wahlen entscheiden
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PEGIDA, AfD, Erdoğan, Brexit, Trump – dass sind einige der populärsten politischen Schlagworte des abgelaufenen Jahres und gleichzeitig Chiffren für eine oft gestellte Diagnose: Die Demokratie „westlicher“ Prägung ist in Gefahr, auch in Deutschland im Jahr der Bundestagswahlen. Populisten scheinen weltweit auf dem Vormarsch, traditionsreiche Volksparteien erodieren, die Wechselwählerschaft nimmt zu, Bürger/-innen verlieren zunehmend Vertrauen in Parlamente und Regierungen, und insbesondere einkommensschwache und „bildungsferne“ Schichten, aber auch junge Menschen und langjährige Stammwähler/-innen bleiben den Wahlurnen fern. Gleichzeitig werden politische Entscheidungen immer häufiger in Gremien von Expert/-innen ausgelagert und Institutionen weiter gestärkt, die nicht vom Volk gewählt werden – etwa Zentralbanken oder die Europäische Kommission. Es ist notwendig zu unterscheiden, ob die aktuellen Entwicklungen die Demokratie als generelles Ordnungsprinzip infrage stellen, oder ob sie nicht vielmehr auf Defizite der Repräsentation hinweisen, wie sie beispielsweise in Deutschland vorherrscht. So beklagten etwa bis in die jüngste Zeit politische Kommentatoren die dramatisch sinkende Wahlbeteiligung. Die nun bei den Landtagswahlen im Jahr 2016 vielerorts gestiegene Wahlbeteiligung wird indes mit genauso viel Sorge kommentiert, profitieren doch vor allem Rechtspopulisten. Hat sich mit ihren Erfolgen also kurzfristig eine Lücke im Parteiensystem geschlossen, da sich mehr Bürger/-innen vertreten fühlen? Oder weist die Sehnsucht nach unmittelbarer Umsetzung eines vermeintlichen „Volkswillens“ auf verbreitete demokratiefeindliche Tendenzen hin? In jedem Fall müssen sich die etablierten Parteien und demokratischen Institutionen in Deutschland und darüber hinaus mit der Frage auseinandersetzen, warum sich so viele Menschen nicht mehr repräsentiert sehen. Das Themenheft zur Bundestagswahl 2017 benennt zu Beginn aktuelle Herausforderungen von Wahlen in einer demokratischen Gesellschaft. Die beiden darauf folgenden Beiträge thematisieren repräsentative und direkte Demokratie und diskutieren jeweils das Für und Wider. Im Anschluss daran sind das wachsende Problem der sozialen Schieflage niedriger Wahlbeteiligung am Beispiel von Großstädten in Nordrhein-Westfalen, aktuelle Entwicklungen bei Wahlkämpfen im Zeitalter von Web 2.0 sowie das Thema Jugendliche und politische Partizipation in Deutschland im Fokus. Zudem stehen praxisbezogene Beiträge zum Schwerpunktthema der Ausgabe zur Diskussion: Das mittlerweile etablierte Online-Tool „Wahl-O-Mat“, das Projekt „U18 – Die Wahl für Kinder und Jugendliche“, die „Juniorwahl“ sowie das Thema Wahlrecht und Generationengerechtigkeit in der politischen Bildung werden vorgestellt. Auch wird der „Preis Politische Bildung“ 2017 ausgeschrieben.

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