Fächerintegration
zdg 1/2014
- herausgegeben von
- Peter Gautschi, Tilman Rhode-Jüchtern, Wolfgang Sander, Birgit Weber
- unter Mitarbeit von
- Alexandra Binnenkade, Thomas Brühne, Susanne Burren, Christine Künzli David, Thorsten Hippe, Christian Kuchler, Carmine Maiello, Sven Oleschko, Oliver Plessow, Carsten Quesel, Volker Rexing, Dagmar Widorski, Marie Winckler, Federica Valsangiacomo
Fächerintegration ist in den Gesellschaftswissenschaften ein gängiges Muster der Fächerorganisation, wovon Fächer wie Geschichte-Politik, Politik-Wirtschaft, Arbeit-Wirtschaft-Technik, Geographie-Wirtschaft-Gemeinschaftskunde, Wirtschaft und Recht, Sozialkunde oder Gesellschaftslehre ein beredtes Zeugnis geben. Diese offerieren – integriert oder spezialisiert - Lernenden ähnliche Felder gesellschaftlicher Realität mit zum Teil gleichen Fragestellungen, aber auch divergierenden Perspektiven. Es existieren also gute Gründe, sich den Chancen und Herausforderungen der Fächerintegration konzeption…
Bestellnummer: | 4964 |
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EAN: | 9783899749649 |
ISBN: | 978-3-89974964-9 |
Format: | Broschur |
Reihe: | zeitschrift für didaktik der gesellschaftswissenschaften |
Erscheinungsjahr: | 2014 |
Auflage: | 1. Auflage 2014 |
Seitenzahl: | 192 |
- Beschreibung Fächerintegration ist in den Gesellschaftswissenschaften ein gängiges Muster der Fächerorganisation, wovon Fächer wie Geschi… Mehr
- Inhaltsübersicht Birgit Weber:Fächerintegration – zur Einführung in das SchwerpunktthemaSchwerpunktthemaFederica Valsangiacomo, Dagmar Widors… Mehr
- Autor*innen Dr. Alexandra Binnenkade ist Historikerin, Lehrmittelautorin und Lehrbeauftragte im Department Geschichte an der Universität… Mehr
Fächerintegration ist in den Gesellschaftswissenschaften ein gängiges Muster der Fächerorganisation, wovon Fächer wie Geschichte-Politik, Politik-Wirtschaft, Arbeit-Wirtschaft-Technik, Geographie-Wirtschaft-Gemeinschaftskunde, Wirtschaft und Recht, Sozialkunde oder Gesellschaftslehre ein beredtes Zeugnis geben. Diese offerieren – integriert oder spezialisiert - Lernenden ähnliche Felder gesellschaftlicher Realität mit zum Teil gleichen Fragestellungen, aber auch divergierenden Perspektiven. Es existieren also gute Gründe, sich den Chancen und Herausforderungen der Fächerintegration konzeptionell und empirisch zu nähern.
In diesem Heft entwickeln Frederica Valsangiacomo, Dagmar Widorski und Christine Künzli David eine Systematik „transversalen Unterrichtens“ aus bildungstheoretischer Perspektive. Entzündet am Streit um ein Fach Wirtschaft befasst sich Thorsten Hippe mit dem „Kampf der Kulturen“ zwischen Politik- und Wirtschaftsdidaktik, dem er ein Plädoyer einer „bedingten Interdisziplinarität“ gegenüberstellt. Oliver Plessow analysiert das Verhältnis „Geschichte mit Gemeinschaftskunde“ an baden-württembergischen Berufsgymnasien in Bildungsplan und Zentralprüfungen auf gelingende Fächerintegration, während Volker Rexing die politische Bildung in die Lernfeldkonzeption der beruflichen Bildung integriert. Eine Bestandsaufnahme der gesellschafts¬wissen¬schaftlichen Fächerverbünde sowie einen Diskussionsvorschlag möglicher Perspektiven legt Thomas Brühne vor. Auch in den Forumsbeiträgen existieren inhärente fächerübergreifende Bezüge, wenn Marie Winckler die Berücksichtigung der interdisziplinären Gender Studies für die politische Bildung einfordert, Carsten Quesel, Carmine Maiello und Susanne Burren den Lernzuwachs in Miniunternehmen aus psychologischer und soziologischer Perspektive evaluieren und Alexandra Binnenkade mit der „Quelle“ ein zentrales geschichtsdidaktisches Konzept – auch mit Bedeutung für andere gesellschaftswissenschaftliche Fächer – hinterfragt. Auch die Werkstattbeiträge liefern einen lebendigen Einblick in das Schwerpunktthema.
Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.
Birgit Weber:
Fächerintegration – zur Einführung in das Schwerpunktthema
Schwerpunktthema
Federica Valsangiacomo, Dagmar Widorski, Christine Künzli David:
Bildungstheoretische Überlegungen zu fächerübergreifendem Unterricht – Systematik transversalen Unterrichtens
Thorsten Hippe:
Kampf der Kulturen? Interdisziplinarität im Disput der Politik- und Wirtschaftsdidaktik
Oliver Plessow:
„Geschichte mit Gemeinschaftskunde“ in baden-württembergischen Berufsgymnasien – ein Beispiel für eine gelungene Fächerintegration?
Volker Rexing:
Curriculare Implikationen politischer Bildung in der Berufsschule – Chancen und Grenzen einer Fächerintegration im Kontext des Lernfeldkonzepts
Thomas Brühne:
Bestandsaufnahme gesellschaftswissenschaftlicher Fächerverbünde in Deutschland und Überlegungen zu einer stärker integrativ ausgerichteten Organisationsform
Forum
Marie Winckler:
Von Geschlechterdifferenzen zu Differenzierungsprozessen. Veränderungen und Innovationspotenziale in der Politikdidaktik
Alexandra Binnenkade:
Was ist eine Quelle? Ein geschichtsdidaktisches Plädoyer
Carsten Quesel, Carmine Maiello, Susanne Burren:
Miniunternehmen als schulische Lern- und Arbeitsform. Eine Querschnittsstudie zu „Young Enterprise Switzerland“
Werkstatt
Christian Kuchler:
Didaktik der Gesellschaftswissenschaften in Forschung und Lehre: das Aachener Modell
Sven Oleschko:
Rezeption und Textproduktion zu einem Schaubild – Ein Vergleich von Schülern und Studierenden zur schriftlichen Schaubildbeschreibung
Buchbesprechungen
Carl Deichmann, Christian K. Tischner (Hrsg.): Handbuch Fächerübergreifender Unterricht in der politischen Bildung (von Birgit Weber)
Kerstin Pohl: Gesellschaftstheorie in der Politikdidaktik. Die Theorierezeption bei Hermann Giesecke (von Joachim Detjen)
Holger Zapf: Methoden der Politischen Theorie. Eine Einführung. (von Wolfgang Sander)
Tonio Oeftering: Das Politische als Kern der politischen Bildung. Hannah Arendts Beitrag zur Didaktik des politischen Unterrichts (von Waltraud Meints)
Hodel, Jan: Verkürzen und Verknüpfen. Geschichte als Netz narrativer Fragmente: Wie Jugendliche digitale Netzmedien für die Erstellung von Referaten im Geschichtsunterricht verwenden (von Phillippe Weber)
Martin Schlutow: Das Migrationsmuseum. Geschichtskulturelle Analyse eines neuen Museumstyps. (von Thorsten Heese).
Abstracts
Autorinnen und Autoren
Dr. Alexandra Binnenkade ist Historikerin, Lehrmittelautorin und Lehrbeauftragte im Department Geschichte an der Universität Basel.
Dr. Thomas Brühne ist Akademischer Rat für Geographie und ihre Didaktik an der Universität Koblenz-Landau (Campus Koblenz).
Dr. Susanne Burren ist Soziologin und Beauftragte für Diversity und Gleichstellung an der Pädagogischen Hochschule (PH) Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).
Dr. Thorsten Hippe ist wissenschaftlicher Angestellter im Lehr- und Forschungsbereich Didaktik der Sozialwissenschaften an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.
Prof. Dr. Christian Kuchler ist Professor für die Didaktik der Gesellschaftswissenschaften am Institut für Politische Wissenschaft an der RWTH Aachen University.
Prof. Dr. Christine Künzli David ist Professorin und Leiterin der institutsübergreifenden Professur für Bildungstheorien und interdisziplinären Unterricht an der PH der FHNW.
Dr. Carmine Maiello ist Psychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum Bildungsorganisation und Schulqualität an der Pädagogischen Hochschule FHNW.
Sven Oleschko ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „ProDaZ“ im Bereich Deutsch als Zweit-/Fremdsprache in allen Fächern an der Universität Duisburg-Essen.
Dr. Oliver Plessow ist Lehrkraft für besondere Aufgaben im Arbeitsgebiet Didaktik der Geschichte des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel.
Prof. Dr. Carsten Quesel ist Professor für Bildungssoziologie und Ko-Leiter des Zentrums Bildungsorganisation und Schulqualität an der Pädagogischen Hochschule FHNW.
Dr. Volker Rexing ist abgeordneter Lehrer im Lehr- und Forschungsgebiet Allgemeine Didaktik mit dem Schwerpunkt Technik- und Medienbildung im Institut für Erziehungswissenschaft der RWTH Aachen University.
M. Sc. Federica Valsangiacomo ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Bildungstheorien und interdisziplinären Unterricht an der PH FHNW.
M. Sc. Dagmar Widorski ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Bildungstheorien und interdisziplinären Unterricht der PH FHNW.
Prof. Dr. Birgit Weber ist Professorin für Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt ökonomische Bildung im Institut für Vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln
Marie Winckler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Didaktik der politischen Bildung an der Philipps-Universität Marburg.
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Komplexe Zusammenhänge in der Geschichte, Geographie, Politik, Wirtschaft lassen sich selten „als solche“ didaktisch behandeln; sie müssen vielmehr reduziert, verdichtet und verständnisintensiv werden. Dies kann durch Modelle, Bilder oder Erzählungen geschehen, die auf spezifische Adressaten gerichtet und von diesen sinngemäß interpretiert werden. Der Sinn kann in der Sache liegen und in der Hinsicht des Betrachters – eine Sinn-Vorgabe oder eine Sinn-Zugabe. Die Narration ist ein traditionelles Format zum Verstehen von Welt, als Prozess oder als Produkt. Hier wird über einen Fall/eine Figur/eine Idee Verständnis in einer Sache ermöglicht und das Entschlüsseln, Verallgemeinern und Relativieren geübt. Neben der Kleinen Erzählung zum Verstehen von Großen Erzählungen gibt es eine weitere Dimension des Begriffsfeldes, nämlich das Narrativ. Narrative können als Erklärungsansätze (im Sinne von Paradigmen) erkannt werden, die für ein bestimmtes Raum-Zeit-System als gültig erscheinen, z.B. national, gruppenspezifisch, zeitweilig, triftig und funktional, aber niemals als universal und endgültig. Auch dies gilt es als Muster zu durchschauen und zu dekonstruieren. Das Heft „Narrationen“ bietet dazu eine Reihe theoretisch gegründeter Anwendungen. Diese sind konzeptionell oder empirisch gefasst; sie sollten zugleich Impulse setzen zur Entwicklung einer reflexiven, dekonstruktiven und narrativen Kompetenz. Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.
Symbole lösen im Denken der sie wahrnehmenden Menschen Bedeutung aus. Sie stellen etwas dar, was ohne ihre Hilfe nicht oder nur schwer bedacht oder erfasst werden kann. Menschen können nur auf Grundlage von Symbolen die Welt und die Gesellschaft verstehen. Dementsprechend spielen Symbole im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht eine grosse Rolle. Im Heft „Symbole“ beschäftigt sich Carl Deichmann mit dem Zusammenhang zwischen den politischen Symbolen, dem politischen Bewusstseinsbildungsprozess, der politischen Kultur und der Politikdidaktik und plädiert für einen „weiten Symbolbegriff“. Michele Barricelli berichtet über symbolisches Geschichtsbewusstsein in Prozessen des urbanen Wandels und stellt die zentrale Bedeutung von Symbolen für Geschichte heraus. Mirka Dickel und Antje Schneider stellen ein Studienprojekt auf Sylt vor und machen klar, wie wichtig es in Wissenschaft und Unterricht ist, vom Primat der Frage auszugehen. Iris Groschek schliesslich zeigt in ihrem Beitrag auf, wie der Koffer zum Symbol für die Shoah wurde und wie er in verschiedenen Ausstellungen als Symbol eingesetzt wird. In einem Forumsbeitrag beschäftigt sich Wolfgang Sander mit Transformationen und Grenzen der Kompetenzorientierung, und in der Rubrik Werkstatt berichten verschiedene Autorinnen und Autoren aus Lehre, Forschung und Entwicklung im Bereich der Didaktik der Gesellschaftswissenschaften. Pointierte und profilierte Buchbesprechungen runden das Heft ab. Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.