Herausforderung Populismus
Multidisziplinäre Zugänge für die Politische Bildung
- herausgegeben von
- Wolfgang Buchberger, Philipp Mittnik
- unter Mitarbeit von
- Christoph Bramann, Wolfgang Buchberger, Stefan Friesenbichler, Thomas Hellmuth, Christoph Kühberger, Philipp Mittnik, Uta Rußmann, Stefan Schmid-Heher, Eva Zeglovits
Will man das Phänomen Populismus begreifen, ist es hilfreich, in verschiedene Disziplinen – z. B. Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wahlforschung, Journalismus – zu blicken. Dieser Sammelband macht durch interdisziplinären Austausch die Bandbreite an vorhandenen Konzepten sichtbar und nutzt die Erkenntnisse aus unterschiedlichen Bereichen, um über die Weiterentwicklung von Möglichkeiten der schulischen Politischen Bildung im Umgang mit Populismen zu diskutieren. Dabei werden etwa folgende Fragen behandelt:• Welche Begegnungszonen zwischen Politischer Bildung und Populismus g…
Bestellnummer: | 40841 |
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EAN: | 9783734408410 |
ISBN: | 978-3-7344-0841-0 |
Reihe: | Wochenschau Wissenschaft |
Erscheinungsjahr: | 2019 |
Seitenzahl: | 152 |
- Beschreibung Will man das Phänomen Populismus begreifen, ist es hilfreich, in verschiedene Disziplinen – z. B. Politikwissenschaft, Kommu… Mehr
- Inhaltsübersicht Wolfgang Buchberger/Philipp Mittnik Vorwort Wolfgang Buchberger Herausforderung Populismus. Zur Einführung Thomas Hellmuth V… Mehr
- Autor*innen Mag. Christoph Bramann ist Lektor für Geschichts- und Politikdidaktik an der Universität Salzburg und wissenschaftlicher Mit… Mehr
- Stimmen zum Buch „Buch des Monats Juni 2020“ Friedensbüro Salzburg „Der vorliegende Tagungsband bildet eine interessante Zusammenstellung s… Mehr
Will man das Phänomen Populismus begreifen, ist es hilfreich, in verschiedene Disziplinen – z. B. Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wahlforschung, Journalismus – zu blicken. Dieser Sammelband macht durch interdisziplinären Austausch die Bandbreite an vorhandenen Konzepten sichtbar und nutzt die Erkenntnisse aus unterschiedlichen Bereichen, um über die Weiterentwicklung von Möglichkeiten der schulischen Politischen Bildung im Umgang mit Populismen zu diskutieren. Dabei werden etwa folgende Fragen behandelt:
• Welche Begegnungszonen zwischen Politischer Bildung und Populismus gibt es?
• Handelt es sich beim Begriff „Rechtspopulismus“ um eine Verharmlosung von „Rechtsextremismus“?
• Welche Wirkungen haben populistische Kommunikationsstile in sozialen Medien auf junge Menschen?
• Welche Relevanz haben Politik- und Demokratievorstellungen von Lernenden für die Ausgestaltung didaktischer Konzepte?
Damit wird ein Beitrag dazu geleistet, die Herausforderung Populismus besser zu verstehen und diese – besonders im schulischen Umfeld – stärker als bisher zu berücksichtigen.
Wolfgang Buchberger/Philipp Mittnik
Vorwort
Wolfgang Buchberger
Herausforderung Populismus. Zur Einführung
Thomas Hellmuth
Vergesst den „Populismus“!
Ein Essay über die Problematik eines diffusen Begriffs
Philipp Mittnik
Rechtspopulistisch und/oder rechtsextrem?
Die Ideologie der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ)
Christoph Bramann/Christoph Kühberger
Populismus in politischen Reden.
Warum man Konzepte des historischen und politischen Lernens ernst nehmen sollte
Stefan Schmid-Heher
Populismus als Herausforderung für die Politische Bildung an Berufsschulen.
Demokratie- und Politikvorstellungen von BerufsschullehrerInnen im Brennpunkt
Eva Zeglovits/Stefan Friesenbichler
Populismus und Meinungsforschung
Uta Rußmann
Social Media – neue Räume für Populismus
Mag. Christoph Bramann
ist Lektor für Geschichts- und Politikdidaktik an der Universität Salzburg und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bochum (Didaktik der Geschichte). Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der geschichtsdidaktischen Schulbuch- und Aufgabenforschung, der empirischen Geschichtsdidaktik sowie Zugängen zu den Konzepten ‚Populismus‘ und ‚Nation/Nationalismus‘ in der historisch-politischen Bildung.
Prof. Mag. Wolfgang Buchberger
ist Hochschulprofessor für Geschichts- und Politikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Salzburg und Leiter des „Bundeszentrums für Gesellschaftliches Lernen“ (BZGL). Davor war er langjähriger Gymnasiallehrer und Lektor an der Universität Salzburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen u.a. in der Theorie und Didaktik der Geschichte und der Politischen Bildung, insbesondere Pragmatik des Unterrichts und quantitative und qualitative Erhebungsmethoden der Fachdidaktiken.
Stefan Friesenbichler
ist seit 2012 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für empirische Sozialforschung (IFES) beschäftigt. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist Politikforschung.
Thomas Hellmuth,
Univ.-Prof. für Didaktik der Geschichte an der Universität Wien, Institut für Geschichte sowie Zentrum für LehrerInnenbildung, Leiter der Abteilung „Didaktik der Geschichte und Politischen Bildung“, derzeitige Forschungsschwerpunkte: Theorien und Methoden der Didaktik der Geschichte und politischen Bildung (insbesondere subjektorientierte Geschichts- und Politikdidaktik), historisch-politisches Lernen, Geschichtskultur und Identitäten; Kulturgeschichte Frankreichs, Lokal- und Regionalgeschichte.
Prof. Dr. habil. Christoph Kühberger,
Geschichts- und Politikdidaktiker, Universitätsprofessor für Geschichts- und Politikdidaktik, Universität Salzburg. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Theorie und Didaktik der Geschichte, der empirischen Geschichtsdidaktik sowie der Pragmatik der historisch-politischen Bildung.
Philipp Mittnik,
Hochschulprofessor für Geschichts- und Politikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Wien und Leiter des dort angesiedelten Zentrums für Politische Bildung. Lehrender an den Universitäten Wien und Salzburg. Forschungsschwerpunkte: Kompetenzorientiertes Lernen im Bereich Geschichte und Politische Bildung, Politikdidaktik, Schulbuchforschung, Historisches und politisches Lernen im Sachunterricht, Geschichte des Nationalsozialismus und schulische Politische Bildung.
FH-Prof. Mag. Dr. Uta Rußmann
ist FH-Professorin am Department of Communication der FHWien der WKW. Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Digitale Kommunikation, visual social media, Public Relations, strategische Kommunikation, politische Kommunikation, Kampagnen und Öffentlichkeit.
Mag. Stefan Schmid-Heher,
BEd arbeitet am Zentrum für Politische Bildung an der Pädagogischen Hochschule Wien. Zuvor war er als Berufsschullehrer in Wien tätig. Seine zentralen Forschungs- und Arbeitsbereiche sind die Politische Bildung in der Berufsbildung sowie hochschuldidaktische Aspekte der Aus- und Weiterbildung von LehrerInnen für Politische Bildung an berufsbildenden Schulen.
Dr.in Eva Zeglovits
ist seit 2015 Geschäftsführerin und wissenschaftliche Projektleiterin am Institut für empirische Sozialforschung (IFES) und führt dort Forschungsprojekte u.a. zu den Themen Wahlen, Demokratie und Politische Beteiligung durch.
„Buch des Monats Juni 2020“
„Der vorliegende Tagungsband bildet eine interessante Zusammenstellung sehr unterschiedlicher Perspektiven auf das Thema Populismus ab. Aus diesen Perspektiven entwickeln sich in der Gesamtschau vielfältige Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem Phänomen Populismus in der (schulischen) Politischen Bildung.“
Julia Besche, Socialnet.de
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