

Politische Bildung als politisches Engagement
Überzeugungen entwickeln – sich einmischen – Flagge zeigen
- herausgegeben von
- Alexander Wohnig
- unter Mitarbeit von
- Christoph Bauer, Ralph Blasche, Andreas Eis, Eva Fischer, Jens-Ulrich Frowerk, Juliane Hammermeister, Sylvia Heitz, Heiko Knoll, Dagmar Lieske, Klaus Moegling, Gerd Steffens, Marcel Studt, Benedikt Widmaier, Alexander Wohnig
Der Band versammelt Beiträge, die sich mit dem Leben, dem Engagement, dem Werk und dem Wirken des Fachdidaktikers Frank Nonnenmacher auseinandersetzen. In seinem Werk und Wirken in der politischen Bildung steht dieser dafür, dass Lehrpersonen selbst Überzeugungen entwickeln, sich einmischen und Flagge zeigen. Nonnenmacher wendet sich dadurch direkt und radikal gegen die Forderung nach Neutralität in der politischen Bildung, die aktuell wieder an Bedeutung zu gewinnen scheint. Die Beiträge fokussieren sowohl biographisch-historische Fragen, als auch konzeptionelle, theoretische und bildungspra…
Bestellnummer: | 41133 |
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EAN: | 9783734411335 (Print) / 9783734411342 (PDF) |
ISBN: | 978-3-7344-1133-5 (Print) / 978-3-7344-1134-2 (PDF) |
Format: | Broschur |
Reihe: | Wochenschau Wissenschaft |
Erscheinungsjahr: | 2020 |
Auflage: | 1 |
Seitenzahl: | 208 |
- Beschreibung Der Band versammelt Beiträge, die sich mit dem Leben, dem Engagement, dem Werk und dem Wirken des Fachdidaktikers Frank Nonn… Mehr
- Inhaltsübersicht Alexander Wohnig: Überzeugungen entwickeln, Sich-Einmischen, Flagge-Zeigen – Politische Bildung als politisches Engagement –… Mehr
- Autor*innen Dr. Christoph Bauer ist als Lehrer für die Fächer Politik und Wirtschaft und Geschichte an einem Oberstufengymnasium in Fran… Mehr
- Stimmen zum Buch „Der interessante Band regt schließlich eindrücklich an, Nonnenmacher zu lesen. Noch mehr aber, und das ist sein besonderer… Mehr
Der Band versammelt Beiträge, die sich mit dem Leben, dem Engagement, dem Werk und dem Wirken des Fachdidaktikers Frank Nonnenmacher auseinandersetzen. In seinem Werk und Wirken in der politischen Bildung steht dieser dafür, dass Lehrpersonen selbst Überzeugungen entwickeln, sich einmischen und Flagge zeigen. Nonnenmacher wendet sich dadurch direkt und radikal gegen die Forderung nach Neutralität in der politischen Bildung, die aktuell wieder an Bedeutung zu gewinnen scheint. Die Beiträge fokussieren sowohl biographisch-historische Fragen, als auch konzeptionelle, theoretische und bildungspraktische Aspekte politischer Didaktik.
Alexander Wohnig: Überzeugungen entwickeln, Sich-Einmischen, Flagge-Zeigen – Politische Bildung als politisches Engagement – Zur Einleitung
I Biografisches im historischen Kontext
Eva Fischer: Frank Nonnenmacher – Leben im Widerspruch mit dem System. Eine Biografie - chronologisch und in Episoden
Marcel Studt: Die Bedeutung der Berufsverbote für die Politische Bildung am Beispiel des Werkes Rolf Schmiederers
Gerd Steffens: Die Gunst der Stunde – Junge Lehrer*innen und ihre Pädagogik Anfang der siebziger Jahre
Benedikt Widmaier: Gruppendynamik und Gruppenpädagogik in der politischen Bildung – Emanzipatorisches, pädagogisches und politisches Potential
Sylvia Heitz: Das Ganze im Blick und doch ganz nah dran - Frank Nonnenmacher an der Hochschule
Dagmar Lieske: Engagement zur Anerkennung von „Asozialen und Berufsverbrechern“
II Das Werk Frank Nonnenmachers: Theorie – Praxis – Lehrer*innenbildung
Andreas Eis: Politische Bildung in gesellschaftlichen Widersprüchen:
Gesellschaftstheoretische Begründungen für eine kritische politische Lehrer*innenbildung
Klaus Moegling: Theorie und Praxis im Werk von Frank Nonnenmacher
Christoph Bauer: Zum Subjektbegriff bei Frank Nonnenmacher
Ralph Blasche: Kritische Konfliktorientierung und Mündigkeit – Reflexionen, gesellschaftstheoretische Fundierungen und bildungspraktische Implikationen
Juliane Hammermeister: Vom Wunsch zu handeln. Überlegungen zu einer handlungsorientierten Politikdidaktik
Alexander Wohnig: Zum Stellenwert der politischen Aktion in der politischen Bildung
III Aktuelle schulpraktische Wirkung Frank Nonnenmachers
Heiko Knoll: Frank Nonnenmachers schulpraktische Wirkung: Möglichkeiten und Probleme einer Umsetzung seiner Konzeption im Unterricht
Ralph Blasche: Zur Relevanz des Unterrichtsfaches Deutsch für die historisch-politische Bildung: Das „Brüder-Buch“ als Gegenstand interdisziplinärer schulischer Bildungsprozesse
Jens Frowerk: Schule sehen – ein kritischer Essay mit Blick auf Schule und Lehrerrolle
Autor*innenverzeichnis
Dr. Christoph Bauer ist als Lehrer für die Fächer Politik und Wirtschaft und Geschichte an einem Oberstufengymnasium in Frankfurt am Main tätig. Schwerpunkte sind Subjektorientierung in der Schule, politische Ökonomie, wissenschaftliches Schreiben sowie politische Bildung in der Migrationsgesellschaft, rassismuskritische und genderreflexive pädagogische Arbeit.
Ralph Blasche ist Studienrat für die Fächer Politik und Wirtschaft, Deutsch, Ethik sowie Philosophie an der Neuen Gymnasialen Oberstufe in Frankfurt am Main. Er kooperiert eng mit der außerschulischen Politischen Bildung, insbesondere mit dem Haus am Maiberg, im Kontext der schulischen politischen Bildungsarbeit (bspw. fachbezogene Projekte und SV-Seminare).
Andreas Eis ist Professor für Didaktik der Politischen Bildung an der Universität Kassel. Er vertrat von 2009-2011 die Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind europapolitische Bildung, politische Subjektivierung in transnationalen Räumen, Diversität und partizipatorische Demokratiebildung sowie qualitative Lern- und Unterrichtsforschung.
Eva Fischer war Lehrerin für Deutsch, Gesellschaftslehre (Geschichte und Sozialkunde) und evangelische Religion und arbeitete fast ausschließlich an Integrierten Gesamtschulen. Sie war 16 Jahre Rektorin in der Schulleitung der Friedrich-Ebert-Schule in Frankfurt am Main, vorher elf Jahre dort im Personalrat und ist seit 1978 Mitglied in der GEW. Sie war Mitglied in der Fachgruppe „Rahmenrichtlinien Gesellschaftslehre“ beim Hessischen Kultusministerium. Von 1991 bis 1996 war sie an die Universität Frankfurt abgeordnet als Pädagogische Mitarbeiterin im Fachbereich 10 (Neuere Philologien). Sie engagierte sich 17 Jahre lang in der Evangelischen Jugendarbeit. Sie ist mit Frank Nonnenmacher verheiratet.
Jens-Ulrich Frowerk ist Lehrer und Studiendirektor am Gymnasium Oberursel. Als Fachbereichsleiter für das sozialwissenschaftliche Aufgabenfeld ist er Mitglied der Schulleitung. Sein bisheriger Unterrichtseinsatz erstreckt sich über Jahrgangsstufen 5/6 bis hin zum Abitur. Koordination des Schulneubaus oder des Ganztagesbereiches sowie Ausstattungsfragen gehörten und gehören ebenfalls zu seinen Aufgaben.
Juliane Hammermeister arbeitet an den Ernst-Reuter-Schulen in Frankfurt am Main. Sie promoviert an der Universität Kassel zur Genese und Kritik von alltäglichen Sinnbildern bei Lernenden und Lehrenden vor dem Hintergrund von Antonio Gramscis Theorieansatz.
Sylvia Heitz war bis zu ihrer Pensionierung 2013 Oberstudienrätin im Hochschuldienst in der Didaktik der Sozialwissenschaften (Professur Nonnenmacher) an der Universität Frankfurt. Ihre Schwerpunkte in der Didaktik der Sozialwissenschaften waren Gedenkstättenpädagogik/ Politische Bildung im internationalen Vergleich und Rassismuskritische Politische Bildung. Zu diesen Schwerpunkten führt sie noch regelmäßig Lehraufträge an der Universität Frankfurt durch.
Dr. Heiko Knoll ist Lehrer an einem Wiesbadener Gymnasium, er unterrichtet die Fächer Politik und Wirtschaft sowie Deutsch. In seiner Dissertation im Fach Soziologie befasste er sich mit der Kritischen Theorie Adornos und untersuchte insbesondere dessen negativ dialektische Argumentationsweise. Titel der Arbeit: Zur Dialektik von Theorie und Praxis bei Adorno.
Dr. Dagmar Lieske ist Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Auf-Wirkung. Aufarbeitung von Erfahrungen von Betroffenen sexualisierter Gewalt für wirksame Schutzkonzepte in Gegenwart und Zukunft“ unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Sabine Andresen an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Sie hat über die Verfolgung von „Berufsverbrechern“ im Nationalsozialismus promoviert und war in diversen KZ-Gedenkstätten tätig. Momentan arbeitet sie zum Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Geschichte und Gegenwart. Gemeinsam mit Frank Nonnenmacher hat sie sich für die Anerkennung der als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ Verfolgten als NS-Opfergruppen eingesetzt. Sie lebt mit ihrer Tochter Anouk und ihrem Partner in Berlin.
Dr. Klaus Moegling ist apl. Professor am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel. Er habilitierte an der Universität Hamburg (Sportwissenschaften) sowie an der Universität Frankfurt (Politikwissenschaft). Aktuelle Veröffentlichung: Neuordnung. Eine friedliche und nachhaltig entwickelte Welt ist (noch) möglich. Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich, 2., erweiterte u. aktualisierte Auflage 2019.
Prof. Dr. phil Gerd Steffens, geb. 1942, war Lehrer im hessischen Schuldienst, u.a. zusammen Mit Frank Nonnenmacher in Lampertheim, und von 1998 bis 2007 Professor für Politische Bildung und ihre Didaktik an der Universität Kassel.
Marcel Studt ist Studienrat für die Fächer Politik und Wirtschaft, Ethik sowie Philosophie an der Heinrich-Kleyer-Schule in Frankfurt am Main. Er unterrichtet diese Fächer an der Gymnasialen Oberstufe sowie an der Berufsschule. Als Student arbeitete er an der Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften in Frankfurt. Er hat einen Lehrauftrag an der Universität Kassel mit dem Schwerpunkt Bildungsungleichheit und Politische Bildung.
Benedikt Widmaier ist Direktor der Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz „Haus am Maiberg“, Redakteur der Zeitschrift „Journal für politische Bildung“ und Mitherausgeber der Reihe „Non-formale Politische Bildung“ im Wochenschau Verlag. Als Landesvorsitzender der Deutschen Vereinigung für politische Bildung in Hessen ist er u.a. einer der Nachfolger von Frank Nonnenmacher in diesem Amt. Gemeinsam mit Frank Nonnenmacher hat er drei Bücher herausgegeben: Partizipation als Bildungsziel (2011), Active Citizenship Education 2011), Unter erschwerten Bedingungen (2012).
Dr. Alexander Wohnig ist Juniorprofessor für Didaktik der Sozialwissenschaften an der Universität Siegen. Er arbeitet zu politischer Bildung an der Schnittstelle von Schule und außerschulischen politischen Bildungsträgern und begleitete wissenschaftlich u. a. das Modellprojekt „Politische Partizipation als Ziel der politischen Bildung“ (bpb, Haus am Maiberg).
Wochenschau Wissenschaft
Kinder haben ein Recht auf Politische Bildung. Doch häufig werden ihnen politische Themen nicht zugetraut und das Politische ihrer Lebenswelt negiert. Die Berichte der Lehrer*innen in diesem Band geben Einblicke in die vielfältigen Interessen und Fragen von Kindern zu aktuellen und vergangenen Krisen und Konflikten. Die kindlichen Fähigkeiten und wichtigen Potentiale Politischer Bildung werden dabei jedoch weitgehend unterschätzt. Die Gründe dafür sind vielschichtig, wie eine hohe Arbeitsbelastung, Defizite in der sozialwissenschaftlichen Lehramtsausbildung oder fehlende Angebote der Fachdida…
Die in "Diversität und Demokratie" versammelten Beiträge fokussieren die Zukunft der sprachlichen und politischen Bildung im Lichte gesellschaftlicher Vielfalt aus interdisziplinärer Perspektive. Sie thematisieren die Rolle der Sprache in der politischen und des Politischen in der sprachlichen Bildung und damit die Verknüpfung von edukativen Praktiken, politischen Diskursen und Sprachhandeln. Angesichts sich rasch wandelnder Rahmenbedingungen - etwa in Hinblick auf Dynamiken sozialer, kultureller und sprachlicher Diversifikation, Digitalisierungsprozesse wie auch Prävention und Bewältigung vo…
Der konfessionelle Religionsunterricht ist positionell. Wie kann ein solches Fach Indoktrination vermeiden und Kontroversität ermöglichen? An unterschiedlichen Themenbeispielen – Klimaschutz, Wirtschaftsethik und Verschwörungserzählungen – diskutiert der Band diese Frage. Auf der Basis interdisziplinärer Perspektiven wird ein religionspädagogisches Konsentpapier ("Schwerter Konsent") entworfen.
Der Band bietet pädagogische Überlegungen, die angesichts vielfältiger Krisen dazu beitragen, die Gefahr der Distanz zwischen Bürgerschaft und Demokratie zu verringern, Krisenerscheinungen als Lernanlässe zu verstehen und produktiv damit umzugehen.
Der Band versammelt Impulse zum Diskursstand sowie empirische Studien und konzeptionelle Überlegungen zur Visual History und ihren Potenzialen in der historisch-politischen Bildung. Er widmet sich dabei vielfältigen Visualia und den sie betreffenden (geschichtskulturellen) Distributions- und Verarbeitungsstrategien.
Sollte Extremismusprävention ein Teil politischer Bildung sein? Diese Frage tangiert grundlegende Vorstellungen von Demokratie und politischer Bildung. Extremismusprävention basiert auf der Gegenüberstellung von Demokratie und Extremismus. Dabei gerät oft aus dem Blick, dass jedoch gerade das Verhältnis von Demokratie und Antiextremismus durch Widersprüche gekennzeichnet ist und kritisch geprüft werden muss. Ein Sicherheitskonzept, das eine Beschränkung des politischen Streits zum Schutz der Demokratie vornimmt, läuft schließlich Gefahr, Demokratie selbst zu beschränken. Dies betrifft eine politische Bildungsarbeit in und für Demokratien ebenso wie demokratische Gesellschaften insgesamt.
Bürgerbildung und Freiheitsordnung sind konstitutiv aufeinander bezogen: Nur in einer Freiheitsordnung können sich die Bürgerinnen und Bürger im anspruchsvollen Sinne bilden und nur durch gebildete Bürgerinnen und Bürger gewinnt die Freiheitsordnung ihre Stabilität und Vitalität. Ohne politisch gebildete Bürgerinnen und Bürger lässt sich eine Freiheitsordnung weder gründen noch bewahren. Daher kommt der politischen Bildung in einer Republik die Aufgabe zu, die Qualität der politischen Ordnung zur Sprache zu bringen und eine republikanische Selbstbildung zu begleiten. Diese Festschrift würdigt…
Welche Rolle spielen Verschwörungstheorien in den Programmen rechtspopulistischer Parteien? Politikwissenschaftler Christoph Schiebel legt mit seiner Dissertation eine erkenntnisreiche Analyse zur Alternative für Deutschland (AfD), der Schweizerischen Volkspartei (SVP), der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und zum Front National (FN) vor. Aus wissenssoziologischer, politik- und kulturwissenschaftlicher Perspektive stellt er wertvolle Parteiforschungserkenntnisse zu Verschwörungserzählungen vor und zeigt, welche Rolle diese bei Themen wie Überwachung, EU, Bargeldabschaffung, Migration, Sicherheit, Wissenschaft, Bildung und Medien spielen.
Die Beiträge des Sammelbands rekonstruieren, wie das Spannungsverhältnis zwischen Bildung und Demokratie in politischen Diskursen, Bildungsmedien, Professionalisierungs- und Unterrichtsprozessen im 20. Jahrhundert verhandelt und gestaltet worden ist.
Der Autor untersucht politische Stadtrundgänge, die als Lernarrangements von bewegungsbezogenen Organisationen konzipiert und für Schulen als Kooperation zwischen formeller und non-formaler Bildung angeboten werden. Von diesem besonderen Lernarrangement ausgehend werden gegenwärtig in der Fachdidaktik diskutierte Fragen von politischer Positionierung und Lernen in Aktion aufgegriffen und ein Einblick in die Praxis kritisch-emanzipatorischer politischer Bildung ermöglicht. Damit werden politische Stadtrundgänge erstmals systematisch untersucht, ihre Relevanz für Bildungsprozesse aufgezeigt und ihr Potenzial für die Praxis erschlossen. Oliver Emde erhielt für diesen Band den Ursula-Buch-Preis 2023. Prof. Dr. Tim Engartner hebt in seiner Laudatio die besonders tiefschürfende, argumentativ stringente und sprachlich ansprechende Analyse der Arbeit heraus. Die für die politische Bildung relevanten fachdidaktischen Prinzipien würden ausgesprochen treffsicher auf ihre lebensweltliche Plausibilität hin untersucht. Mehr zum Ursula-Buch-Preis lesen Sie hier.
Sinn führt uns durch das Leben. Aber wie entsteht dieser Sinn und wie bietet er uns Orientierung in der Welt? Welchen Einfluss nimmt er dabei auf unsere historischen Vorstellungen? Und welche Rolle spielt er für das historische Lernen? Solchen Fragen geht dieser Band nach. Er betont dabei die Rolle der unbewussten, intuitiven, motivationalen, ästhetischen, emotionalen und imaginativen Momente stärker, als dies in den klassischen Konzeptionen zur „historischen Sinnbildung“ der Fall ist. Es wird unterschieden zwischen einer an Fakten und einer an Handlungen orientierten Art, die Welt zu verstehen. Dies hat Folgen für die Deutung historischer Erzählungen und bietet Möglichkeiten, historisches Lernen für SchülerInnen sinnerfüllter zu gestalten. Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Konzeptuelles Lernen ist ein vielversprechender Weg, junge Menschen zu wissenschaftsnahem historischem Denken zu führen. Es macht die Lernenden mit den Prinzipien des Faches vertraut und steigert ihre Fähigkeit, historische Sinnzusammenhänge in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen. Dieser Band sucht nach Entwicklungslogiken, die dem zugrunde liegen. In einer Interviewstudie werden einhundert ForschungspartnerInnen vom Kindergarten- bis zum Erwachsenenalter zu ihren historischen Vorstellungen, Interessen und weiteren flankierenden Aspekten von Geschichtsbewusstsein befragt. Der Autor schlägt ein theoretisches Untersuchungsmodell vor, das Konzepte unterschiedlicher Ordnungen gleichermaßen berücksichtigt, und bietet Übersichten zum fachlichen Conceptual-Change-Diskurs.Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Das Buch zeichnet anhand der Proteste gegen Stuttgart 21, der Pegida-Demonstrationen und von Fachliteratur nach, wie der Begriff „Wutbürger“ sich als Schlagwort etabliert hat und welche Rolle die Mehrdeutigkeit des Begriffs Bürger dabei einnimmt.
Braucht es noch ein Buch zur Kompetenzorientierung? Wir meinen ja! Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Bereich der Politikdidaktik diskutieren in den Beiträgen dieses Buches zentrale Fragestellungen zur Kompetenzorientierung in der politischen Bildung. Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungsmöglichkeiten werden dabei über- und weitergedacht. In einer grundlegenden Reflexion wird zunächst das bildungspolitische Kompetenzparadigma sowie die bisherigen Streitfragen um Basis- und Fachkonzepte kritisch beleuchtet und hinterfragt. Die Beiträge des Buches befassen sich weiterhin mit Implikationen von Kompetenzorientierung für die universitäre Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern als auch für die schulische Gestaltung von Lehr-Lern-Arrangements. Schließlich werden Lernendenperspektiven zu Basis- und Fachkonzepten sowie personelle und systemisch-institutionelle Rahmenbedingungen für kompetenzorientierten Unterricht analysiert.
Der inzwischen gut 50 Jahre alte, kühne und kluge Anspruch, historisches Denken und Lernen zu nutzen, um aktuelle Krisen zu klären und zu überstehen, wurde nie oder kaum eingelöst. In diesem Band sind bedrohliche Gegenwartsrisiken nicht nur Anlass, sondern sogar Chance, aus historischer Einsicht handlungsfähig zu werden.Gegenstand des Bandes sind verschiedene gegenwärtige und zukünftige Krisenphänomene: ökologische Katastrophen wie Klimawandel und Artensterben; Menschheitsverbrechen wie Völkermord, Rassismus und Diktatur; Krisen der Gesellschaft wie die Selbstabschaffung von Demokratie und Zivilgesellschaft, die Rückabwicklung der europäischen Integration oder die Überalterung.
Bärbel Völkel ist im besten Wortsinn eine ‚unbequeme‘ Stimme in der Geschichtsdidaktik, die nicht nur ungewöhnlichen Fragestellungen nachgeht, sondern oft auch zu ebenso ungewöhnlichen und außergewöhnlichen Ergebnissen kommt, dabei Konflikte nicht scheut und gelegentlich auch ‚unbequeme‘ Wahrheiten ausspricht. Dass sie das in der Geschichtsdidaktik zu einer nicht unumstrittenen Kollegin machte, würde sie nicht leugnen, sondern mit Stolz bekräftigen. In diesem Kontext ist es sinnvoll, dass im vorliegenden Sammelband, der eine Auswahl ihrer wichtigsten Aufsätze dokumentiert, Bärbel Völkels Positionen noch einmal in aller Deutlichkeit erkennbar werden. Auf diese Weise bleibt ihre Stimme lebhaft und gehört.
Auch Lernende im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (FgE) können in Förderschule und Inklusion an politischer Bildung teilhaben. Der Sammelband beinhaltet dazu grundlegende theoretische Überlegungen, einschlägige empirische Ergebnisse, didaktisch-methodische Grundlagen und ausführliche Beispiele praktischer Umsetzung. Dabei ist das Motiv leitend, sowohl innerhalb der Didaktik der sonderpädagogischen Fachrichtung die fachliche Perspektive politischer Bildung zu stärken als auch zur Weiterentwicklung einer inklusiven Politikdidaktik beizutragen, welche die mithin spezifischen Fragen und Aspekte in Bezug auf Lernende im FgE angemessen differenziert mit zu berücksichtigen weiß.
Mittels einer aufwändigen Verlaufsstudie, die den Werdegang von 346 Kindern über einen Zeitraum von 18 Jahren abbildet, wird das Verhältnis von selbstständigen Facheinrichtungen des Kinderschutzes und den Jugendämtern als ihren Auftraggebern analysiert.
Schule und Unterricht müssen sich vermehrt mit rechtsextremen Herausforderungen auseinandersetzen. Zahlreiche Publikationen beleuchten in diesem Zusammenhang präventive Handlungsmöglichkeiten. Die Besonderheit dieser Arbeit liegt dagegen darin, dass sie die Herausforderungen in der Auseinandersetzung mit schon rechtsextrem eingestellten Schülerinnen und Schülern in den Blick nimmt. Der Autor beschäftigt sich auf der Basis qualitativer Interviews mit Wahrnehmungen, Deutungen und Handlungsstrategien von sächsischen Politiklehrerinnen und -lehrern. Die Arbeit zeigt, wie Pädagoginnen und Pädagogen in Situationen reagieren, welche Handlungsmaximen für sie entscheidend sind und welche Konsequenzen ihr Handeln (oder Nicht-Handeln) für rechtsextrem Eingestellte, für die Klasse als Ganzes, für sie selbst und für die politische Bildung hat. Im letzten Teil der Arbeit werden pragmatische Hilfen angeboten, wie Lehrerinnen und Lehrer Unsicherheiten im Umgang mit rechtsextremen Schülern überwinden können.